Gartenschauen sind in Erfurt zu Hause: Der neueste Stand zur Buga 2021 und viele Anregungen zum Petersberg

29.03.2017 17:40

Über 200 Erfurter und Erfurterinnen haben sich am Dienstabend im Rahmen eines Buga-Dialogs über den neuesten Stand der Bundesgartenschau 2021 informiert. Zu der Veranstaltung im Atrium der Stadtwerke hatte die Buga gGmbH eingeladen, um den ersten Entwurf für das Ausstellungskonzept vorzustellen.

Die Gäste des Buga-Dialogs im Atrium der Stadtwerke, einem großen Saal aus Glas.
Foto: Der 8. Buga-Dialog im Atrium der Stadtwerke. Foto: © Stadtwerke Erfurt

Zunächst präsentierte Buga-Chefin Kathrin Weiß die Pläne für die drei Flächen, die in vier Jahren zur Bundesgartenschau gestaltet werden: Egapark, Petersberg und Nordpark. Dabei stellte sie klar, dass eine Buga zuallererst eine Leistungsschau der Gärtner ist und darüber hinaus viele Investitionen in der Stadtentwicklung ermöglicht. Zudem könne man in Erfurt auf eine Gartenschautradition setzen. 1865 gab es hier die erste deutsche Schau überhaupt. „Gartenschauen sind in Erfurt zu Hause“, leitete Kathrin Weiß daraus ab. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal für die Landeshauptstadt.

Anschließend ging sie auf das gärtnerische Programm ein, das eng mit Wissenswertem und Bildung zu Natur und Naturschutz verbunden werden soll – etwa im I-Punkt „Grün“ oder auch im Grünen Klassenzimmer. Service und Informationen seien ebenso wichtig wie ein breites Angebot an Gastronomie und Kulturveranstaltungen. „Kultur und Genuss“, überschrieb die Buga-Chefin diesen Punkt.

In der anschließenden Podiumsdiskussionen kamen Unterstützer der Bundesgartenschau zu Wort. So Dieter Bauhaus, Vorsitzender des Vereins der Buga-Freunde. Er thematisierte die Peterskirche auf dem Petersberg und spielte auf deren fehlende Türme an: „Der Stadtkrone zu Erfurt fehlt etwas. Wir wollen keinen Zacken aus der Krone brechen – da soll einer hin!“ Daher wolle der Verein die Meinungsbildung kanalisieren und einen Ideenwettbewerb unterstützen, um langfristig eine moderne Interpretation dieser Türme errichten zu können. „Es soll keinen historischen Nachbau geben, sondern etwas Modernes, Skulpturhaftes“, betonte Bauhaus.

Ebenfalls den Petersberg im Blick hatte Erfurts Kulturdirektor Dr. Tobias Knoblich in seinem Redebeitrag. Den Kirchtürmen räumte er keine Priorität ein, vielmehr sei die generelle Erschließung des Petersberges wichtig. Für das angedachte Landesmuseum in der Defensionskaserne müsse der Freistaat allerdings tief in die Tasche greifen. Eine Entscheidung für das große Projekt stehe beim Land noch aus. Aber die Buga sei ein wichtiger Impuls, den Petersberg endlich nachhaltig zu beleben.

Auch Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet. Sie drehten sich um Nahverkehrsangebote wie Kombi-Tickets, Parkmöglichkeiten, gastronomische und sanitäre Einrichtungen sowie gärtnerische Fortbildungsmöglichkeiten.

Eine ausführliche Dokumentation dieser Fragen und der gesamten Veranstaltung erfolgt in der Broschüre zum 8. Buga-Dialog. Die nächste Veranstaltung ist für Mai 2017 im Egapark vorgesehen. Dann soll ein Leuchtturmprojekt der Buga 2021 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden: Danakil, das neue Wüsten- und Tropenhaus.