Öffentliche Führung durch die Ausstellungen "Bernd Kerkin 85.12" und "To(e)ne in den Händen"
Die Ausstellung "Bernd Kerkin 85.12" zeigt Auszüge aus dem künstlerischen Werk, des in Berlin lebenden Malers und Bildhauers, das ab Mitte der 1980er Jahre entstanden ist. Seine abstrakten Malereien sind überzogen mit Zeichen und Chiffren, deren Quelle das Reisen ist und die dabei gefundenen Formen des Fremden aufgreifen. Das Abstrakte ist diesen Bildern mit Pinsel, Spachtel und anderen Malmitteln energisch eingeschrieben. Sand, Farbe und Spachtelmasse modellieren die schroffen, erdig rauen Oberflächen seiner Materialbilder. Auch seine Skulpturen – gleich ob aus Ton oder Holz – haben rohe, aufgerissene Oberflächen. Das Material wird zum signifikanten Ausdrucksträger. In ihnen vereint sich das Expressive mit dem Minimalistischen. Der Prozess des Schaffens als konzentrierter Akt und das Spiel mit dem Zufall werden in diesen Arbeiten offenbar.
„To(e)ne in den Händen“ war in diesem Jahr das Motto des 3. Internationalen Musik- und Keramiksymposium in Kapellendorf. Ton ist ein Material in der Angewandten und Freien Kunst und die Gitarre eines der wandlungsfähigsten Instrumente in der Musik – beheimatet in fast allen Musikkulturen und Musikstilen.
Die renommierten Keramiker Andrzej Bero(Warschau), Ragnvald Leonhardt (Jena) und Petra Töppe-Zenker zeichnet sowohl ihr solides handwerklichen Können in der Gebrauchskeramik aus, als auch ihre Experimentierfreude im Spiel mit verschiedenen Tonmassen, Formen, Techniken und mit dem Feuer. Die Gefäße und freien Arbeiten der drei Keramiker weisen in ihrem Ausdruck vielfältige Ähnlichkeiten auf – raue, aufgebrochene Oberflächen, erdige Naturtöne bei den Glasuren – die Wege, die zu diesen Ergebnissen führten, sind aber sehr verschieden.
Das Zusammenspiel der drei Gitarristen, SOLORAZAF (Madagaskar), Christian Buchmann (Dresden) und Falk Zenker (Kapellendorf) sowie Eindrücke vom Verlauf des Symposiums geben das ausstellungsbegleitende Video und die Fotodokumentation des in Weimar lebenden Künstlers Michael Geyersbach wieder.