"Alles Tracht? Ländliche Kleidung im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert": Neuer Ausstellungsbereich und Schaudepot für Textilien
Tracht stellte im 19. Jahrhundert weit mehr als nur eine Kleidungsform dar. Vielmehr geriet sie zum Sinnbild für Zucht und Ordnung, für Gottesfurcht und Herrschertreue. Neben (Fest-)Trachten und -accessoires aus verschiedenen Thüringer Landschaften werden Kleidungsstücke einer 1905 geborenen Südthüringerin dokumentiert - fern jeder Trachtenromantik.
Alltags- und Festkleider waren in Form und Aufbau meist identisch: Hemd, Ärmelmieder, Mieder, Rock, Schürze, Haube, Schultertuch und an kühlen Tagen eine (gefütterte) Jacke für die Frau; Leinenhemd, Kniehose, Schoßrock, Weste und Wollstrümpfe für den Mann. Eintönigkeit herrschte nicht. Verschiedene Stoffe, Farben und Accessoires schafften Unterschiede in vielerlei Hinsicht und sorgen für Abwechslung.