Winzige Baby-Söckchen – Made in Erfurt

27.02.2020 11:22

„Raten Sie mal, was daraus wird“, aus einem kunterbunten Wollknäuel zaubert die 67-jährige Brigitte Vladár im Family-Club am Drosselberg mit flinken Fingern winzige Babysöckchen für „Erfurts kleine Puffbohnen“. Aus der Wolle, die den fleißigen Family-Strickerinnen gespendet wurde, entstand die Idee, Neugeborenen zu warmen Füßchen, Händchen und Köpfchen zu verhelfen. Auf welche Weise die „Strick-Minis Made in Erfurt“ entstehen, wollte gestern auch Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke betrachten: „Ich bin beeindruckt, mit wie viel Engagement und Freude die Frauen an den Willkommensgeschenken arbeiten“, fasst sie ihren Besuch im Familienzentrum zusammen.

Drosselberger Handarbeitsgruppe strickt für Neugeborene

Foto: „Ich bin beeindruckt, mit wie viel Engagement und Freude die Frauen an den Willkommensgeschenken arbeiten“, fasst Anke Hofmann-Domke ihren Besuch im Familienzentrum zusammen Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey

Alle Strick-Sachen werden im Family-Club liebevoll in Handarbeit gefertigt und mit Grüßen der Omas Carola, Elke, Rosemarie, Irmgard, Sigrid, Gerlinde, Sabine und Brigitte versehen. So vielseitig wie die Ideen der Senioren-Gruppe ist auch deren Alterszusammensetzung. Das jüngste Mitglied zählt 53 Jahre; Hanna Kießling ist mit ihren 91 Lebensjahren die älteste in der munteren Runde, die sich seit 29 Jahren jeden zweiten Mittwoch im Family-Club trifft.

Mit ihren selbst gestrickten Strümpfchen, Handschuhen und Mützchen, bereichern die „Strick-Omis“ seit Jahresanfang auch das gerade gestartete Projekt der Elternwegweiserinnen des städtischen Jugendamtes im Helios Klinikum, die seit kurzem Neugeborene und deren Eltern direkt auf der Wochenstation begrüßen.

„Neben dem Willkommensgruß unseres Oberbürgermeisters erhält jedes Baby nun auch ein persönliches Geschenk von der Drosselberger Handarbeitsgruppe“ freut sich Jugendamts-Fachfrau Jana Posner-Jauch, selbst Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen und zuständig für die Willkommensbesuche, „es ist wunderbar, dass wir die Handarbeitsdamen für unser Projekt gewinnen konnten." Die ersten selbstgestrickten Babysachen sind bereits an Familien überreicht worden. „Für jedes Neugeborene gibt’s ein Unikat“, sagt die Netzwerkkoordinatorin, „die Aktion kommt sehr gut an. Neugeborene und deren Eltern, aber auch unsere Strick-Omis erfahren eine besondere Wertschätzung.“

Die gemeinsamen Strick-Tage der Seniorinnen haben viele Vorteile: Beim Stricken, Häkeln, Sticken und Papier-Falten können die Damen bestens ihre Ideen tauschen. Regelmäßig wird in gemütlicher Runde herzlich miteinander geplaudert. „Ich komme so regelmäßig unter Leute und erfahre das Neueste“, bestätigt auch Hanna Kießling, die unter dem Plakat „Familie – unsere Zukunft“ sitzend, gerade Blüten-Geschenke für liebe Menschen faltet.

Egal, ob Anfänger oder Experte -  wer Lust auf Handarbeiten in netter Gesellschaft hat, ist in der Handarbeitsgruppe im Familienzentrum, „Am Drosselberg 26“ jederzeit herzlich willkommen. Ebenso freuen sich die fleißigen Strickerinnen vom Family-Club über Wollspenden aller Art. Der Club ist unter der Rufnummer 0361 42 32 908 zu erreichen, Jana Posner-Jauch vom Jugendamt unter der Rufnummer 0361 655-4814.

Neben den neuen Besuchen im Klinikum bleibt natürlich das bewährte Angebot der Ersthausbesuche des Jugendamtes im Haushalt der Eltern mit Neugeborenen weiterhin bestehen.