Verzögerungen der Schuleingangsuntersuchungen durch Corona

10.05.2021 08:20

Mit der Einschulung fängt für jedes Kind ein wichtiger Lebensabschnitt an. Zuvor wird es jedoch gemäß der Thüringer Verordnung über die Schulgesundheitspflege schulärztlich untersucht. Laut Gesetzgeber sollten die Untersuchungen am 15. Mai abgeschlossen sein. Diesen Termin konnte das Erfurter Gesundheitsamt bereits in den letzten Jahren aufgrund des Personalschwundes im öffentlichen Gesundheitsdienst nicht halten.

ein Kind hält eine "Urkunde zur Schuluntersuchung" in die Kamera
Foto: Merle hat es geschafft – nach erfolgreicher Einschulungsuntersuchung kann es in die Schule gehen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Geschätzt werden es in diesem Jahr wieder etwa 2.000 Kinder sein, die es zu untersuchen gilt. Während in manchen Regionen in Thüringen ein Start der Schuluntersuchung pandemiebedingt immer noch in den Sternen steht, hat im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst der Stadt Erfurt die Schuleingangsuntersuchung unter Einhaltung eines strikten Hygiene-Konzeptes bereits am 5. Januar des Jahres begonnen.

Aktuell sind auch die Mehrzahl der Mitarbeitenden der Abteilung Kinder- und Jugendgesundheit mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt. Das erklärt, warum nur eine begrenzte Anzahl von Kindern zur Schuluntersuchung durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst eingeladen und untersucht werden kann. Dennoch versucht das Team, trotz der coronabedingten Dezimierung die Schuleingangsuntersuchung so schnell als möglich durchzuführen.

Eine Einschulungsuntersuchung umfasst:

  • die Prüfung der Sinnesorgane (Sehschärfe und Hörvermögen)
  • die Erhebung des Impfstandes sowie eine Impfberatung
  • die Messung der Körpergröße und des Körpergewichtes
  • die klinische körperliche Untersuchung
  • die Beurteilung der Sprache und der Motorik
  • die Einschätzung der Grundkompetenzen für ein schulisches Lernen
  • die Beurteilung der sozialen Reife und des Verhaltens

Nach der Untersuchung wird das Ergebnis den Eltern bzw. Sorgeberechtigten erläutert. Insbesondere werden dabei Empfehlungen, die sich aus der schulärztlichen Untersuchung ergeben haben und die für einen Schulbesuch des Kindes wichtig sind, besprochen. Der Bericht zur Schuluntersuchung wird erst nach einer Einverständniserklärung/Zustimmung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten an die Schule weitergeben.

Trotz der o. g. Verzögerung sollten die Eltern bereits jetzt die kommenden „ABC-Schützen“ positiv auf den neuen Lebensabschnitt einstimmen.

Hier ein paar Tipps für den Schulanfang:

  • Proben Sie den Schulweg mit Ihrem Kind. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
  • Der Schulranzen sollte nicht breiter als der Schulterabstand des Kindes sein und gepackt nicht mehr als 10 % des Körpergewichtes wiegen.
  • Ein junges Schulkind benötigt morgens etwa 45 Minuten vom Aufstehen bis zum Weggehen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für ein gemeinsames Frühstück.
  • Geben Sie ein abwechslungsreiches Schulfrühstück mit. Vollkornbrot, frisches Obst und Gemüse sollten dabei Vorrang haben. Denken Sie auch an eine ausreichende Trinkmenge.
  • Junge Schulkinder haben einen starken Bewegungsdrang. Sport und Spiel bauen Stress ab.
  • Zeigen Sie Interesse an den kleinen und großen Schulproblemen, aber lassen Sie die Schule nicht zum einzigen Thema in der Familie werden.
  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf. Ein junges Schulkind schläft durchschnittlich 10 bis 11 Stunden und ruht tagsüber 1 bis 1,5 Stunden.

Neben der Schuluntersuchung zur Einschulung wird das schulärztliche Team des Gesundheitsamtes die Schulkinder in verschiedenen Klassenstufen mit Vorsorgeuntersuchungen begleiten und den Eltern und Sorgeberechtigten mit Rat und Tat zur Seite stehen.