Stetig wachsender Bedarf nach kommunaler Kulturförderung – Ein Blick auf das alte und das neue Jahr

05.01.2022 13:27

Der Kultursektor befindet sich weiterhin in unsicheren und Existenzen bedrohenden Zeiten. Mindereinnahmen durch ausgefallene Veranstaltungen, notwendige Investitionen zur Einhaltung von Hygienekonzepten sowie Planungsunsicherheit belasten die Kunst- und Kulturschaffenden, -vereine und -initiativen. Umso wichtiger bleibt auch für die Erfurter Kunst- und Kulturbranche die Bedeutung von kommunalen Unterstützungsmöglichkeiten, um die Erhaltung und Entfaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft weiterhin zu ermöglichen.

Antragslage für Kulturprojekte 2022 zeigt großen Förderbedarf der Erfurter Kulturszene

Titeltext in farbiger Schrift
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

2021 konnten durch die jährliche kulturelle Projektförderung der Stadt Erfurt in den Sparten Breitenkultur und Kunst insgesamt 127 kulturelle Vorhaben mit einer Zuwendung bedacht werden. Darüber hinaus, mit Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen, initiierte die Stadt Erfurt das kommunale Hilfsprogramm „#erfurtkultursommer“ zur Kompensation von coronabedingten Ausfällen. Dabei wurden mit einem Fördervolumen von 350.000 Euro insgesamt 38 Kulturakteurinnen und -akteure bei der Umsetzung von 207 Veranstaltungen unterstützt.

Durch die Verteilung der Mittel an Kulturschaffende Erfurts wurde ein breites Publikum erreicht. Dadurch hatte das Jahr, trotz anhaltender Corona-Eindämmungsmaßnahmen, kulturell einiges zu bieten.

Für das Haushaltsjahr 2022 wurden in der Kulturdirektion bisher insgesamt 129 Projektförderanträge eingereicht. Davon 52 Anträge zum kulturellen Jahresthema „Kultur hallt nach“ mit einem Antragsvolumen in Höhe von ca. 427.000 Euro und 77 Anträge in der Breitenkultur und der Kunst mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 541.000 Euro.

eine Grafik mit dem Schriftzug "Kultur hallt nach"
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / Studio Well

„Ein Antragvolumen von fast einer Million Euro für die städtische Kulturförderung, trotz der weiterhin bestehenden pandemiebedingten Unsicherheiten, zeigt den großen Bedarf der lokalen Kulturszene und macht die Bedeutung von öffentlichen Unterstützungsleistungen für die Kultur wieder deutlich, die dabei helfen können, auch nicht gewerbliche Vorhaben zu fördern“,  sagt Dr. Tobias J. Knoblich, Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung.

Neben der gut genutzten Fördermittelberatung im zuständigen Sachgebiet Soziokultur/Kulturelle Bildung hat auch die offensive Werbung für die Möglichkeiten einer Zuwendung zahlreiche Akteure der freien Szene zur Einreichung eines Antrags ermutigt.

Alle Anträge werden nun geprüft, aufgenommen und diskutiert. Darauf basierend stellt die Kulturdirektion anschließend eine Förderempfehlung für den Ausschuss für Kultur und Bildung zusammen. Dieser kann die Verteilung der Fördermittel beschließen, sobald der städtische Haushalt 2022/23 vom Stadtrat gebilligt und kommunalrechtlich gewürdigt ist.