Erfurter Gesundheitsamt informiert über die Affenpocken

08.07.2022 11:20

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Affenpocken identifiziert worden. Mit Stand zum 7. Juli 2022 sind 1385 Affenpocken-Fälle aus allen 16 Bundesländern ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. Das Gesundheitsamt Erfurt informiert daher über das Krankheitsbild und Behandlungsmöglichkeiten.

Ausführungen zum Krankheitsbild und zu Behandlungsmethoden

Affenpocken sind eine durch Viren verursachte Erkrankung, über die das Gesundheitsamt informiert werden muss. Das Affenpockenvirus gehört zur Gattung der Orthopocken, verursacht aber in der Regel einen milderen Verlauf als die bekannteren Menschenpocken. Übertragen wird das Virus vor allem von Nagetieren zum Menschen. Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist aber über engen Hautkontakt möglich. Beispielsweise über Körperflüssigkeiten oder Flüssigkeit aus den Hautveränderungen.

Die Inkubationszeit beträgt zwischen fünf und 21 Tagen. Eine Ansteckung anderer Personen ist von Symptombeginn bis zum vollständigen Abklingen der Hautveränderungen möglich.

Meist beginnt die Erkrankung mit allgemeinen Symptomen wie Fieber und Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Vergrößerung von Lymphknoten. Später treten oft schmerzhafte Hautveränderungen auf, die vornehmlich verkrusten und abfallen. Diese zeigen sich oft im Gesicht, an den Handflächen und Fußsohlen. Bei aktuellen Fällen tritt diese aber vermehrt auch im Genital- und/oder Analbereich auf.

Bürger, die den Verdacht hegen, sich eventuell angesteckt zu haben, sind angehalten, sich an ihren Hausarzt zu wenden, der dann die endgültige Diagnose stellt. Nachgewiesen werden Affenpocken mittels PCR-Test. Dabei erfolgt beispielsweise ein Abstrich der Pusteln.

Sollten Symptome bestehen, ist es wichtig sich von Symptombeginn bis zum vollständigen Abheilen der Hautveränderung in Isolierung zu begeben und den Kontakt mit anderen Personen zu vermeiden.

Wenn die Betroffenen mit anderen Personen zusammenleben, sollten sie, solange der Ausschlag nicht abgeheilt ist, in einem getrennten Zimmer untergebracht werden. Ideal ist der Zugang zu einem eigenen Badezimmer. Bettzeug und Haushaltsgegenstände sollten nicht mit anderen Personen geteilt werden.

Haushaltsangehörige sollten bei direktem Kontakt mit dem Infizierten oder seiner Wäsche Schutzhandschuhe tragen. Häufig berührte Gegenstände, wie etwa Badarmaturen oder Toilettensitze, sollten nach der Benutzung desinfiziert werden. Wäsche sollte bei mindestens 60 Grad Celsius mit Vollwaschmittel gewaschen werden.

Kontaktpersonen, die innerhalb von drei Wochen Symptome entwickeln, sollten sich umgehend beim Gesundheitsamt Erfurt melden und sich von einem Facharzt, also Hausarzt, Infektiologe oder Dermatologe, untersuchen lassen.

In der Regel klingen die Symptome nach zwei bis vier Wochen von selbst ab. Zur Vorbeugung liegt ein geeigneter Pocken-Impfstoff vor. Personen, die bereits gegen die Menschenpocken geimpft wurden, verfügen über einen Immunschutz. Für die Akuttherapie stehen zudem geeignete Medikamente zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.