Topthema: Ebola

02.12.2014 16:40

Umfassende Informationen zum Ebolaausbruch in Westafrika. Die Seite ist sowohl für interessierte Bürger als auch für Ärzte, Reiserückkehrer und Helfer zusammengestellt. Das Gesundheitsamt hat für Sie allgemeine Informationen zu Ebola, Informationen, wie die Stadt Erfurt im Notfall vorbereitet ist, häufig gestellte Fragen, Informationen für verschiedene Zielgruppen sowie Links zu wichtigen Institutionen zusammen getragen.

Allgemeine Informationen zu Ebola

Zwei Personen in gelber Schutzkleidung mit Augen- und Mundschutz
Foto: Ebola Schutzkleidung Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Ebola ist eine durch Ebolaviren ausgelöste, schwere Infektionskrankheit. Die Krankheit verursacht hohes Fieber, Schmerzen, Erbrechen, Durchfall und oft Blutungen. Große Ausbrüche des Ebola-Fiebers traten erstmals 1976 im Sudan und im Kongo in einem Dorf in der Nähe des Flusses Ebola auf, nach dem das Virus benannt ist. Im März 2014 wurde der bisher größte Ausbruch in Westafrika bekannt, insbesondere Liberia, Sierra Leone und Guinea sind betroffen. Die Lage verschlechtert sich weiterhin rasch, mit einer steigenden Anzahl an Infektionen und Todesfällen.

Wie ist Erfurt vorbereitet?

Die Stadt Erfurt hat einen Handlungsleitfaden erstellt, welcher ein einheitliches Handeln nach Qualitätsstandards im Notfall vorgibt.

Häufig gestellte Fragen zu Ebola

Was ist Ebola?

Ebola ist eine seltene und lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Sie gehört zu den sogenannten viral hämorrhagischen Fiebererkrankungen und wird durch das Ebolavirus verursacht.

Wie wird Ebola übertragen?

Das Ebolavirus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Übertragung erfolgt über direkten körperlichen Kontakt zu Ebola-Patienten oder Verstorbenen, insbesondere durch direkten Kontakt mit deren Körperflüssigkeiten, z. B. Blut, Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Erbrochenem, und nicht-intakter Haut oder Schleimhäuten. Eine Übertragung ist auch über Gegenstände möglich, die mit infektiösen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind, z. B. Nadeln, Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche.

Eine Ansteckungsgefahr geht nur von Personen aus, die auch Krankheitszeichen haben.
Auch bei Kontakt mit infizierten Tieren oder infektiösen Tierprodukten kann das Ebolavirus auf den Menschen übergehen, z. B. bei der Jagd, bei der Fleischzubereitung oder beim Verzehr von nicht ausreichend gegartem Fleisch, das von Tieren aus betroffenen Gebieten stammt. Heimische Wildtiere in Deutschland tragen keine Ebolaviren in sich.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Die Frühsymptome sind unspezifisch und ähneln einem grippalen Infekt: plötzliches Fieber, ausgeprägtem Schwächegefühl, Kopfschmerz- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schmerzen im Oberbauch. Im Verlauf können weitere Symptome hinzukommen, die jedoch nicht immer alle auftreten müssen: innere und äußere Blutungen, Hautausschlag, Rötung der Bindehaut, Halsschmerzen, Brustschmerzen, Schluckbeschwerden und Atemnot. Bei schweren Verläufen können Niere, Leber und andere Organe versagen. Dadurch endet die Krankheit oft tödlich.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Dauer bis zum Auftreten von Krankheitszeichen beträgt mindestens 2 Tage und höchstens 21 Tage, meist jedoch 8 bis 10 Tage. Betroffene sind ansteckend, sobald sie Krankheitszeichen entwickeln und so lange sie Fieber haben. In Samenflüssigkeit können die Viren noch bis zu drei Monate nach dem Beginn der Krankheitszeichen enthalten sein.

Gibt es eine wirksame Behandlung?

Es steht keine gezielte Therapie zur Verfügung. Bei Komplikationen ist eine Intensivbehandlung erforderlich. Wegen der Notlage erlaubt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinzelt den Einsatz von noch nicht abschließend erprobten Medikamenten.
In 30 - 90 % der Fälle verläuft die Erkrankung tödlich. Beim aktuellen Ausbruch in Westafrika stirbt über ein Drittel der Erkrankten. Die Qualität der medizinischen Versorgung hat dabei einen Einfluss auf die Sterblichkeit.

Gibt es eine Impfung?

Eine Schutzimpfung steht bisher nicht zur Verfügung.

Wie kann sich die Bevölkerung schützen?

Das Auswärtige Amt rät derzeit dringend von Reisen in die betroffenen Länder in Westafrika ab und ruft dazu auf, diese Länder zu verlassen.
Eine Einschleppung durch Reisende oder Einheimische aus betroffenen Regionen ist nicht auszuschließen, jedoch unwahrscheinlich. Um eine Ausbreitung in der Bevölkerung zu verhindern, gelten in Deutschland strenge Richtlinien zur Isolation und sicheren Versorgung von Erkrankten.
Zum Eigenschutz beim Umgang mit Erkrankten sind die Hände mit einem Händedesinfektionsmittel mit nachgewiesener begrenzt viruzider Wirksamkeit zu desinfizieren (ebenso möglich sind viruzide Desinfektionsmittel).

Wie sieht die Situation in Deutschland aus?

Deutschland ist auf die Behandlung von Personen, die an Ebolafieber erkrankt sind, gut vorbereitet. Es gibt ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren (STAKOB), die sowohl von der medizinischen Expertise als auch von den technischen Voraussetzungen für die Behandlung von hoch kontagiösen, lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten spezialisiert sind und höchsten Sicherheitsstandard haben. Das Personal ist für solche Situationen speziell ausgebildet und trainiert regelmäßig die Versorgung von Patienten unter Isolationsbedingungen.

Informationen für Arztpraxen

Nachfolgend haben wir Informationen zum Verhalten bei Patientinnen mit Verdacht auf Ebola in der Arztpraxis zusammengestellt.

Informationen für Reiserückkehrer und Helfer

Vielen Dank für Ihren freiwilligen humanitären Einsatz in den Ebolagebieten in Westafrika.

In seltenen Fällen kam es vor, dass sich Helfer mit dem Ebolavirus infiziert haben und umgehende professionelle Hilfe benötigten. Dafür gibt es in Deutschland Strukturen, die diese Hilfe auch sicher und umgehend garantieren.
Nach einem Afrikaaufenthalt treten viel häufiger Erkrankungen auf, die im Anfangsstadium nicht von einer Ebolainfektion  zu unterscheiden sind, wie z. B.:

  • Malaria
  • andere tropische Viruserkrankungen (Dengue-, Gelb-, Chikungunyafieber)
  • Magen-Darm-Infekte durch Viren, Bakterien oder Parasiten
  • Virusgrippe

Auch diese Erkrankungen bedürfen einer schnellen Diagnostik und Therapie um Komplikationen zu vermeiden.

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie sich nach Ihrer Ankunft telefonisch im Amt für Soziales und Gesundheit unter folgenden Telefonnummern:

  • 0361 655-4200
  • 0361 655-4201
  • 0361 655-4252

melden um eine schnelle gegenseitige Erreichbarkeit sicherzustellen, um eventuell auftretende Probleme rasch zu klären und Ihnen vertrauensvoll zu helfen.

Kontakt

Bei weiteren Fragen steht Ihnen innerhalb der Dienstzeiten in Erfurt die Abteilung Gesundheit gerne zur Verfügung.

Außerhalb der Dienstzeiten wenden Sie sich bitte bei Verdacht an die Rettungsleitstelle (Telefon: 112)

workTel. +49 361 655-4201+49 361 655-4201
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Juri-Gagarin-Ring 150
99084 Erfurt