Vereine sprechen sich für „Bastionskronenpfad“ aus. Scharfe Kritik am Vorgehen der Baumschützer

04.07.2019 16:18

Fünf Erfurter Vereine machen Front für den „Bastionskronenpfad“ auf dem Erfurter Petersberg.

Fünf männliche Personen
Foto: Von links nach rechts: Sebastian Papenbreer, Erfurter Citymanagement; Lars Chrestensen, Buga-Freunde Erfurt; Peter Moos, Wir für Erfurt, Karl-Heinz Kindervater, Erfurter Tourismusverein; Norbert Wernet, Buga-Freunde Erfurt Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich heute Vertreter der „Buga-Freunde“, „Wir für Erfurt“, der „Erfurter Tourismus Verein“, die „Freunde der Citadelle Petersberg“ und das „Erfurter Citymanagement“ für den Bau des Höhenweges aus.

Pünktlich zur Bundesgartenschau 2021 müsse der „Bastionskronenpfad“ fertiggestellt sein – und zwar in seiner geplanten Länge und Trassenführung. Kompromisse zwischen Naturerhalt und Wirtschaftsentwicklung seien wichtig, sagte Karl-Heinz Kindervater vom Erfurter Tourismusverein. Doch nur maximal 3,3 Prozent des Baumbestandes im Petersbergwäldchen müssten laut einer aktuellen Studie gefällt werden. „Das muss man ins Verhältnis setzen zur Attraktion, die durch den Pfad auf dem Petersberg entsteht“, sagte Kindervater.

Alle Vereinsvertreter kritisieren das Vorgehen der Naturschutzorganisationen BUND und Nabu sowie der Bürgerinitiative „Stadtbäume statt Leerräume“ gegen den Bastionskronenpfad scharf. „Das ist wie im Kindergarten. Sie sagen, das will ich nicht, das mag ich nicht. Sie lehnen jegliche Kompromisse ab. Das lähmt die Stadtentwicklung“, meint Norbert Wernet von den Erfurter Buga-Freunden. Sebastian Papenbreer vom Erfurter Citymanagement ergänzt: „Man wartet bis zur letzten Minute und droht mit einem Bürgerbegehren. Die Stadt kann gar nicht mehr vernünftig reagieren, weil die Zeitschiene so knapp ist.“ Und Peter Moos von Stadtentwicklungsverein „Wir für Erfurt“ sagt: „Was will ich denn mit jemanden diskutieren, der sagt, ich diskutiere nicht? Das ist vollkommen undemokratisch!“

Die Vereinsvertreter wollen den „Bastionskronenpfad“ aus wirtschaftlichen und touristischen Gründen. Auch für die Stadtentwicklung sei er überaus wichtig. „Es ist ein nachhaltiges Projekt, das den Petersberg langfristig aufwertet“, so Peter Moos von „Wir für Erfurt“. Sebastian Papenbreer fordert deshalb Kompromissbereitschaft auf allen Seiten. „Alle Beteiligten sollten bereit sein, aufeinander zuzugehen und eine Lösung zu finden. Vor der Buga sollte kein Krieg herbeigeführt werden, der nicht sein muss“, so der Vertreter des Erfurter Citymanagements. Erfurts Gartenamtsleiter Dr. Sascha Döll jedenfalls zeigte sich weiterhin gesprächsbereit. „Wir werden die Baumschützer und die Vereine zu einer Diskussionsrunde zum Bastionskronenpfad einladen“, kündigte er an. „Dann können alle Ansichten noch einmal auf den Tisch kommen.“