Mobbing

Das Thema Mobbing betrifft alle – unabhängig von Alter, Beruf oder Lebenssituation. Es ist ein Phänomen, das nicht nur Einzelne verletzt, sondern tiefe Wunden in unserem Miteinander hinterlässt. Es kann in der Schule beginnen, sich in der Arbeitswelt fortsetzen und sich durch digitale Plattformen in bislang ungekannter Weise verstärken.

Betonboden mit einer Bleistiftzeichnung und einem Notizzettel auf dem Mobbing steht
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/liudmilachernetska/123rf

Hintergrund

Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einer Gruppe regelmäßig herabgesetzt oder ausgegrenzt wird. Mobbing gibt es zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es kann überall dort stattfinden, wo Menschen aufeinander treffen: in der Schule, am Arbeitsplatz, im Verein.

Anders als bei einem Streit wächst der Abstand zwischen Mobbern und Gemobbten bei jedem Vorfall. Das Opfer wird ängstlicher, die Täter siegen und setzen ihre Überlegenheit wieder und wieder in Bosheiten um.

Von Mobbing spricht man, wenn

  • jemand von einem oder mehreren anderen schikaniert wird,
  • sich mehrere gegen einen verbünden,
  • die Schikanen häufig vorkommen,
  • dies über eine längere Zeitspanne geschieht und
  • das Opfer sich nicht alleine gegen die Mobber durchsetzen kann.

Das Wort Mobbing kommt aus dem Englischen. „To mob“ bedeutet so viel wie pöbeln oder jemanden schikanieren. Mobbing kann in unterschiedlichster Form geschehen: mit Gewalt, mit Worten, mit Missachtung oder mit Hilfe von Medien. Heute unterscheidet man direktes Mobbing und Cybermobbing.

Findet Mobbing online über Smartphones oder andere digitale Geräte statt, spricht man von Cybermobbing.

Einige Beispiele:

  • Über Apps wie WhatsApp, Snapchat oder Instagram werden peinliche Bilder, Filme oder Nachrichten einer Person verschickt, um sich über sie lustig zu machen.
  • In Sozialen Netzwerken werden gefälschte oder sehr private Fotos veröffentlicht. Es werden Hassgruppen gegründet, um jemanden gemeinsam fertig zu machen. Oder es werden „Fakeprofile“ erstellt, mithilfe derer die gemobbt Person dann lächerlich gemacht wird.
  • Auf Videoportalen wie YouTube werden Filme veröffentlicht, die eine Person in peinlichen Situationen zeigen. Diese Videos werden geliked, gehässig kommentiert oder weiterverbreitet.

Fachtagung

In der Fachtagung zum Thema Mobbing ging es für Eltern, Lehrer und Interessierte um eine zentrale Frage: Wer trägt die Verantwortung, dagegen vorzugehen? Ist es eine Aufgabe der Justiz, der Schulen, der Gesellschaft oder von wem?

Dazu sprachen

  • Eröffnung und Grußwort
    Andreas Horn (Oberbürgermeister Landeshauptstadt Erfurt)
  • Grußwort
    Martin Seelig (stellv. Direktor, Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien)
  • Vortrag
    Uwe Strewe (Oberstaatsanwalt)
    • Von der Nachstellung bis zum Recht am eigenen Bild
    • Mobbing im strafrechtlichen Sinn
    • Wie kann Justiz nicht nur Täter sanktionieren, sondern auch Opfer schützen?
    • Möglichkeiten und Grenzen justizieller Prävention
  • Vortrag
    Andreas Leube (Schulleiter Staatliches Gymnasium „Hannah Arendt“ in Erfurt)
    • Unterschied zwischen Strafrecht und Schulrecht.
    • Was ist Mobbing an der Schule?
      • Ein Fallbeispiel.
      • Umgang mit Mobbing: eine gemeinschaftliche Aufgabe
  • Diskussionsrunde

Download der Vortragsunterlagen von Uwe Strewe (Oberstaatsanwalt)

Mobbing – Aufgabe der Justiz oder der Schulen von Herrn Uwe Strewe

Präsentation Mobbing von Herr Strewe

Dateigröße: 745.2 kB | Dateityp: pdf | Dokument nicht barrierefrei

Herausgeber: Uwe Strewe
Redaktion: Stadtverwaltung Erfurt

Präsentation

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