Kampagne "Sprechen Sie darüber!"
Wer zu Hause geschlagen, bedroht und gedemütigt wird, braucht besonderen Schutz. Es gibt keine einzelnen Ursachen für häusliche Gewalt, sondern es kommen individuelle, persönliche und soziale Bedingungen zusammen. Ein besonders hohes Risiko besteht für Frauen in Trennungssituationen.
Betroffene von häuslicher Gewalt – seien es Frauen, Männer oder Kinder – brauchen Schutz. Das können zunächst Gespräche über die verschiedenen Schutzmöglichkeiten sein, wie sie besondere Hilfeeinrichtungen, z. B. Fachberatungsstellen, Frauenhäuser oder das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen anbieten. In akuten Gefahrensituationen ist die Polizei mit 110 immer die erste Adresse.
Aus der täglichen Arbeit mit Frauen und Männern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, zeigen sich Lücken in der Hilfelandschaft, werden strukturelle Hürden erkennbar und Bedarfe über die bestehenden hinaus deutlich. Damit wird es für Betroffene in Corona-Zeiten noch schwieriger, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch Familie, Freunde und Nachbarschaft sind in dieser herausfordernden Zeit unsicher, an wen sie sich wenden können.