Häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Schichten und sozialen Milieus zieht. Betroffene und deren Umfeld finden auf dieser Seite Informationen und Beratungsangebote.

Aufklärungskampagne: Sprechen Sie darüber!

Text: Sprechen Sie darüber!
Foto: Postkarte: Sprechen Sie darüber! Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Häusliche Gewalt kann jeden treffen

Betroffene von häuslicher Gewalt – seien es Frauen, Männer oder Kinder – brauchen Schutz. Das können zunächst Gespräche über die verschiedenen Schutzmöglichkeiten sein, wie sie besondere Hilfeeinrichtungen, z. B. Fachberatungsstellen, Frauenhäuser oder das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen anbieten. In akuten Gefahrensituationen ist die Polizei mit 110 immer die erste Adresse.

Es gibt keine einzelnen Ursachen für häusliche Gewalt, sondern es kommen individuelle, persönliche und soziale Bedingungen zusammen. Ein besonders hohes Risiko besteht für Frauen in Trennungssituationen.

Aus der täglichen Arbeit mit Frauen und Männern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, zeigen sich Lücken in der Hilfelandschaft, werden strukturelle Hürden erkennbar und Bedarfe über die bestehenden hinaus deutlich. Damit wird es für Betroffene noch schwieriger, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch Familie, Freunde und Nachbarschaft sind in dieser herausfordernden Zeit unsicher, an wen sie sich wenden können.

Grafik: Plakat: Sprechen Sie darüber! Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Erfurter Netzwerk gegen häusliche Gewalt

Dem zu begegnen und um konkrete Projekte zu bearbeiten hat eine Gruppe, bestehend aus Frauenzentren, Frauenhaus, Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Projekt Orange gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erfurt eine Form der Zusammenarbeit gefunden, die sich im Erfurter Netzwerk gegen häusliche Gewalt widerspiegelt.

Deshalb entstand die Kampagne „Sprechen Sie darüber!“. Diese soll auf verschiedenen Wegen und außerhalb der eigenen vier Wände so viele Menschen wie nur möglich zu erreichen. Wir alle sind in dieser Zeit besonders aufgefordert, auf Alarmsignale häuslicher Gewalt in unserer Umgebung zu achten und dagegen aktiv zu werden.

Ansprechpartner in Erfurt

Bei Gewalt oder Angst erfahren Menschen in Erfurt Hilfe. In Notsituationen um Hilfe zu bitten ist selbstverständlich.

Diese Webseite soll Mut machen, sich Hilfe zu holen, Anlauf- und Kontaktstellen in unmittelbarer Nähe aufzeigen.

Sie erreichen uns in den Fachberatungsstellen gegen häusliche Gewalt:
 

Frauenhaus (rund um die Uhr) (0361) 7 46 21 45
Interventionsstelle (0361) 5 41 68 68
Frauenzentrum Brennessel (0361) 5 65 65 10
FrauenZentrum Erfurt (0361) 2 25 14 73
Täterarbeit Erfurt (0361) 211 34 37

Video: Sprechen Sie darüber – Kampagne gegen häusliche Gewalt

Video: Sprechen Sie darüber – Kampagne gegen häusliche Gewalt © Stadtverwaltung Erfurt

Meldungen und Medien

Erfurter Netzwerk gegen häusliche Gewalt

Video: 11.05.2022 07:21

Das Lied „Frauen verbinden Welten“ entstand 1994 als musikalischer Beitrag zum Kongress des Frauenverbandes Courage mit internationaler Beteiligung. …

Stiller Hilferuf: „Signal for help“

Drei Bilder: Eine offene Handfläche, dann ein darin eingeknickter Daumen und dann darübergeschlossene Finger
Foto: Hilfezeichen „Signal for help“ Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Was ist das Handzeichen „Signal for help“?

Das Hilfezeichen „Signal for help“ wurde während des ersten Corona-Lockdowns von einer kanadischen Frauenrechtsbewegung ins Leben gerufen – ursprünglich gedacht für Frauen, die häusliche Gewalt erleben. Mit diesem Handzeichen ist es möglich, heimlich und lautlos um Hilfe zu rufen. Mittlerweile wird dieses Zeichen für allgemeine Hilferufe verwendet. Wer Hilfe von außen benötigt, kann so auf sich aufmerksam machen.

Wie sieht das Zeichen aus?

  • Zunächst wird die Hand gehoben, die Handinnenfläche zeigt dabei zum Gegenüber, der Daumen steht ab.
  • Anschließend wird der Daumen in die Handinnenfläche geklappt.
  • Dann werden die restlichen Finger darübergelegt, als würde man den Daumen einschließen wollen.

Wie reagiere ich, wenn ich dieses Zeichen sehe?

Zuerst sollte man der betroffenen Person signalisieren, dass man das Signal verstanden hat und ihr Hilfe anbieten. Bei einer akuten Gefahrensituation muss natürlich sofort die Polizei verständigt werden. Oftmals fällt es Betroffenen allerdings sehr schwer, sich direkt an die Polizei oder andere Stellen zu wenden. In diesem Fall hilft eventuell ein Gespräch oder das Angebot, die Person bei der Kontaktaufnahme zu unterstützen oder zu einer Beratungsstelle zu begleiten.