Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020

Die Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 beinhaltete als Kernthematik die Wohnsituation der in der Landeshauptstadt ansässigen Bürgerinnen und Bürger. Hierzu zählten unter anderem aktuelle Miet- und Wohnflächendaten, das Leben im Wohngebiet, Wohnwünsche und bevorzugte Wohnformen im Alter. Zudem wurden die bisherig genutzten und die favorisierten Bürgerbeteiligungsformate erfragt.

Grafik: Wortwolke Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 beschäftigte sich zielgerichtet mit der Wohnsituation der befragten Erfurter Bürgerinnen und Bürger. Hierbei waren sowohl die aktuelle Miet- und Wohnflächensituation als auch die Wohnwünsche und das Leben im Wohngebiet Fokusthemen der Befragung. Ein weiterer Themenkomplex widmet sich zudem der Bürgerbeteiligung. Auch die Stadtwerke Erfurt Gruppe als Grundversorger beteiligte sich im Rahmen ausgewählter Fragestellungen zu den Erfurter Bädern, dem Trinkwasser in der Landeshauptstadt und der Energienutzung an der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Es wurden insgesamt 4.000 Bürger, die ihren Hauptwohnsitz in Erfurt haben und mindestens 18 Jahre alt waren, anhand einer Zufallsstichprobe angeschrieben. Die Beteiligung an der Bürgerbefragung lag bei 36 Prozent, was einem Rücklauf von 1.421 beantworteten Fragebögen entspricht.

Detaillierte Befragungsergebnisse können der untenstehenden ausgewählten Ergebnisübersicht oder dem nachfolgend zum Download bereitgestellten Ergebnisbericht zur Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 entnommen werden.

Ein besonderer Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich an der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 beteiligt haben.

Leben in Erfurt und im Wohngebiet

Die Zufriedenheit der Befragten mit dem Leben in der Landeshauptstadt war Fokusthema des ersten Abschnitts der Wohnungs- und Haushaltsbefragung 2020. Informationen hierzu bieten Ansätze für stadtplanerische und -unterhaltende Prozesse und Vorhaben.

Grafik: Lebensbedingungen in Erfurt Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Lebensbedingungen in Erfurt

Die Bewertung der gegenwärtigen Lebensbedingungen in Erfurt fällt leicht positiver aus als die der Lebensbedingungen vor 10 Jahren. Bei der Interpretation ist jedoch das Alter sowie die Wohndauer in der Landeshauptstadt der Befragungsteilnehmer zu berücksichtigen.

Die gegenwärtigen Lebensbedingungen werden von 17 Prozent der Befragten als sehr gut und von 61 Prozent als gut eingestuft. Weitere 18 Prozent sind sich unschlüssig und lediglich vier Prozent würden die Lebensbedingungen als schlecht oder sehr schlecht bezeichnen.

Die Lebensbedingungen vor 10 Jahren werden hingegen von nur zehn Prozent als sehr gut und von 56 Prozent als gut bewertet. Acht Prozent sind sich darüber nicht einig und lediglich ein Prozent bewertet sie als schlecht. Dafür stieg der Anteil derer, die keine Aussage treffen konnten, von einem auf 14 Prozent.

Grafik: Zufriedenheit mit verschiedenen Wohngebietsaspekten Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Zufriedenheit mit verschiedenen Wohngebietsaspekten

Die Befragungsteilnehmer der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in ihrem Wohngebiet zu fast 90 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden. Auch die Einkaufsmöglichkeiten in der Landeshauptstadt werden überwiegend positiv bewertet und schneiden mit der Note 1 ab. Der überwiegende Teil der übrigen Kategorien, wie beispielsweise die öffentliche Sicherheit, das Nachbarschaftsklima oder die Sport- und Freizeitmöglichkeiten liegen im Bereich 2 (zufrieden). Lediglich die Parkmöglichkeiten landen mit einer mittelmäßigen Bewertung im Notenbereich 3. 36 Prozent der Befragten sind hiermit unzufrieden bzw. sehr unzufrieden.

Grafik: Zufriedenheit mit dem eigenen Wohnraum Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Zufriedenheit mit dem eigenen Wohnraum

Mehr als drei Viertel der Befragten (83 Prozent) gaben eine hohe Zufriedenheit mit der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus an. Davon sind 35 Prozent sehr zufrieden und 48 Prozent zufrieden.

Für lediglich vier Prozent ist die aktuelle Wohnsituation nicht zufriedenstellend, weitere 14 Prozent sind geteilter Meinung.

Grafik: Zufriedenheit mit dem aktuellen Wohnraum nach Siedlungsstruktur Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Zufriedenheit mit dem aktuellen Wohnraum nach Siedlungsstruktur

In Abhängigkeit der Siedlungsstruktur der Befragungsteilnehmer werden leichte Unterschiede in Bezug auf die Bewertung der eigenen Wohnstätte sichtbar.

Am positivsten bewerten Personen aus dem dörflichen Umfeld ihre Wohnsituation. Über die Hälfte (51 Prozent) sind hiermit sehr zufrieden, weitere 43 Prozent zufrieden.

Befragte aus dem städtischen Bereich gaben zu einem Drittel an, sehr zufrieden mit der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus zu sein. Weitere 49 Prozent sind zufrieden. 15 Prozent wählten die teils/teils Option und eine Minderheit von vier Prozent ist unzufrieden.

Unter den Bewohnern der plattenbaulichen Siedlungsstruktur fällt die Zufriedenheit mit dem aktuellen Wohnraum im Vergleich am geringsten aus. Dennoch gaben drei Viertel der Befragten eine hohe Zufriedenheit (sehr zufrieden und zufrieden) an. 20 Prozent sind diesbezüglich geteilter Meinung und sechs Prozent sind unzufrieden. 

Miet- und Wohnflächensituation

Dieser Abschnitt zeigt einen Auszug aus dem Themenkomplex Miet- und Wohnflächensituation der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Wohnfläche in Abhängigkeit der Haushaltsgröße Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Wohnfläche in Abhängigkeit der Haushaltsgröße

46 Prozent der Einpersonenhaushalte gaben an,  über eine Wohnfläche zwischen 50 und 74 m² zu verfügen. Auch die Zweipersonenhaushalte besitzen zu 43 Prozent eine Wohnfläche dieser Größenordnung. Knapp 50 Prozent der Dreipersonenhaushalte verfügt über einen Wohnraum mit mehr als 100 m², ebenso wie die Vier- und mehr Personenhaushalte (66 Prozent).

Grafik: Mietpreise pro Quadratmeter im Zeitverlauf; Quelle der Angebotsmieten: https://analyst.value-marktdaten.de/ Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Mietpreise pro Quadratmeter im Zeitverlauf

Im Rahmen der Entwicklung der Bestands- und Angebotsmiete wurden die Mietdaten der Wohnungs- und Haushaltserhebungen der Jahre 2014 bis 2021 analysiert. Es zeigt sich, dass die Kaltmieten seit 2014 von 5,60 auf 6,73 Euro pro Quadratmeter angestiegen sind. In der Gruppe der Mieter mit einer Wohndauer unter drei Jahren betrug der Anstieg 0,94 Euro (von 6,14 auf 7,08 Euro/m²).  Die Angebotskaltmieten zeigen eine Erhöhung von 6,50 (2014) auf 7,80 Euro/m² (2021).

Im Hinblick auf die Warmmiete beträgt der Anstieg knapp 1,30 Euro/m² (von 7,70 auf etwa 9 Euro/m²), für Mietzeiträume unter drei Jahren 0,90 Euro/m² (von 8,33 auf 9,23 Euro/m² ). Die Angebotswarmmieten sind von 9,55 (2017) auf 10,15 (2021) Euro/m² angestiegen.

Grafik: Warmmiete in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Warmmiete in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur

Ein Vergleich der Mietkosten in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur zeigt deutliche Preisunterschiede. 50 Prozent der städtischen Warmmieten liegen zwischen 510 und 880 Euro, der Interquartilsabstand (IQR) beträgt somit 370 Euro. Im Plattenbau liegen sie zwischen 410 und 560 Euro (IQR = 150 Euro) und in dörflichen Regionen zwischen 487 und 975 Euro (IQR = 488 Euro). Die Streuung der Mieten ist dementsprechend im Bereich der Großwohnsiedlungen am geringsten. Sowohl im städtischen als auch im dörflichen Siedlungsstrukturtyp liegt der Median der Warmmiete über dem gesamtstädtischen von 570 Euro.

Grafik: Kaltmiete in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Kaltmiete in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur

Die Gegenüberstellung der Werte für die Warm- und die Kaltmiete in Abhängigkeit der Siedlungsstruktur verdeutlicht, dass kaum Differenzen in den Nebenkosten zwischen den Strukturtypen bestehen. Am geringsten fallen diese mit 154 Euro im Bereich der Großwohnsiedlungen aus. Im dörflichen Raum liegen sie mit 157 Euro leicht darüber, während der städtische Strukturtyp mit 160 Euro die Spitze bildet. Die größte Streuung weist hierbei der dörfliche Siedlungsstrukturtyp auf. Gesamtstädtisch liegt der Median für die Nebenkosten bei lediglich 140 Euro.

Grafik: Kaltmiete pro Quadratmeter nach Siedlungsstrukturtyp Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Kaltmiete pro Quadratmeter nach Siedlungsstrukturtyp

Insgesamt gaben 50 Prozent der Befragten einen Quadratmeterpreis für die Kaltmiete zwischen 5,36 und 7,76 Euro an. Städtischer Wohnraum weist im Median einen Quadratmeterpreis von 7,14 Euro auf und ist somit am preisintensivsten. Mit einem Wert von 6,56 Euro pro m² folgt Wohnraum im ländlichen Raum und am günstigsten ist der Quadratmeterpreis mit 5,33 Euro in den Großwohnsiedlungen.

Grafik: Kaltmiete pro Quadratmeter abhängig von der Wohndauer Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Kaltmiete pro Quadratmeter abhängig von der Wohndauer

Der aktuell zu zahlende Quadratmeterpreis ist auch von der Wohndauer abhängig. Besteht der Mietvertrag weniger als drei Jahre, liegt der Quadratmeterpreis im Median kalt bei 7,49 Euro (warm: 9,79 Euro). 50 Prozent dieser Personengruppe zahlen zwischen 6,55 und 8,80 Euro pro m² kalt (warm: zwischen 8,49 und 10,85 Euro pro m²). Befragte mit einer Wohndauer von mehr als 40 Jahren zahlen hingegen einen Quadratmeterpreis zwischen 4,82 Euro und 6,85 Euro kalt (warm: zwischen 7,27 Euro und 8,85 Euro).

Grafik: Warmmiete in Abhängigkeit der Raumanzahl Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Warmmiete in Abhängigkeit der Raumanzahl

Erwartungsgemäß steigt die Höhe der Miete mit der Zimmeranzahl. Für eine Einraumwohnung bezahlen die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger  zwischen 320 und 508 Euro warm. Während die Differenz der Mietkosten einer Einraum- und Zweiraumwohnung mit 72 Euro sowie einer Zweiraum- und Dreiraumwohnung mit 110 Euro eher gering ausfällt, steigen diese bei der Anmietung einer Wohnung mit vier und mehr Räumen deutlich an. Die Kosten hierfür liegen zwischen 648 und 1100 Euro.

Grafik: Kaltmiete in Abhängigkeit der Raumanzahl Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Kaltmiete in Abhängigkeit der Raumanzahl

Auch der Betrag der Nebenkosten steigt mit zunehmender Raumanzahl wie ein Vergleich der Werte für die Kalt- und Warmmieten zeigt. Während diese bei einer Einraumwohnung bei 103 Euro liegen, steigen sie für Wohnraum mit vier und mehr Zimmern auf 186 Euro an. Die Streuung der Werte fällt hierbei in der Gruppe der Wohnungen mit vier und mehr Räumen am größten aus.

Ausstattungsmerkmale des aktuellen Wohnraums

Dieser Abschnitt zeigt einen Auszug aus dem Themenkomplex Wohnsituation und Wohnumfeld der Wohnungs- und Haushaltsbefragung 2020.

Grafik: Verfüg- und Nutzbarkeit von Balkon, Terrasse oder Loggia Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Verfüg- und Nutzbarkeit von Balkon, Terrasse oder Loggia

Mehr als drei Viertel der Befragungsteilnehmer der Wohnungs- und Haushaltsbefragung verfügen in ihrer aktuellen Wohnung über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia. Für 82 Prozent der Befragten ist dieser gut nutzbar. 18 Prozent können ihren Balkon, ihre Terrasse oder ihre Loggia hingegen aufgrund der Lage, der Fläche oder der Lärmbelästigung nur eingeschränkt nutzen.

Grafik: Verfügbarkeit eines Stellplatzes Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Verfügbarkeit eines Stellplatzes

Der Mehrheit der Befragten steht kein fester Stellplatz zur Verfügung. 62 Prozent derer, die zur Miete wohnen, verneinten die Frage, ebenso wie 51 Prozent derer, die im Eigentum wohnen.

41 Prozent der Befragten, die im Eigentum wohnen, können feste Stellplätze für alle PKWs vorweisen. Weiteren acht Prozent steht mindestens ein fester Stellplatz zur Verfügung, jedoch nicht für alle im Haushalt befindlichen Fahrzeuge.

Bei denen, die zur Miete wohnen, können nur 27 Prozent für jedes Fahrzeug einen festen Stellplatz nutzen. Elf Prozent gaben an, nicht für alle PKWs einen festen Stellplatz nutzen zu können.

Veränderungsabsichten und konkrete Wohnwünsche

Dieser Abschnitt enthält einen Auszug aus dem Themenkomplex Veränderungsabsichten und konkrete Wohnwünsche der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Veränderung der Wohnsituation Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Veränderung der Wohnsituation

Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) gaben an, derzeit keine Umzugsabsichten zu besitzen. Davon schließen 53 Prozent Veränderungsabsichten zum jetzigen Zeitpunkt aus und fünf Prozent gaben an, erst kürzlich umgezogen zu sein. Knapp ein Drittel besaß mittel- oder langfristige Umzugspläne. Davon gaben elf Prozent an, langfristig einen Umzug geplant zu haben, weitere elf Prozent beabsichtigen eine Veränderung erst in einem bis drei Jahren und wiederum elf Prozent konnten keine zeitliche Spanne festlegen. Lediglich neun Prozent der befragten Personen beabsichtigen einen Umzug innerhalb der nächsten 12 Monate.

Grafik: Umzugsziele Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Umzugsziele

68 Prozent der Befragungsteilnehmer der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020 hegten keinerlei Umzugsabsichten. Weitere 20 Prozent wollten außerhalb und zwölf Prozent innerhalb von Erfurt umziehen. Von den Befragten, die außerhalb Erfurts neuen Wohnraum finden wollten, gab ein Drittel an, im ländlichen Umland von Erfurt bleiben zu wollen, 22 Prozent wollten Thüringen verlassen und sechs Prozent strebten einen Umzug in die Städte Gotha, Weimar, Jena, Gera, Suhl oder Eisenach an. Befragte, die lediglich innerhalb Erfurts umziehen wollten, gaben zu 39 Prozent an, im derzeitigen Wohngebiet wohnhaft bleiben zu wollen, Insgesamt zeigte sich zudem, dass der Wunsch, die Wohnsituation zu verändern, mit zunehmenden Alter deutlich abnimmt. Dementsprechend hegten insbesondere Personen unter 30 Jahren Veränderungsabsichten.

Grafik: Erwerb von Wohneigentum zu Selbstnutzungszwecken Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Erwerb von Wohneigentum zu Selbstnutzungszwecken

Knapp zwei Drittel der 1.280 Befragungsteilnehmer, welche hierzu Angaben tätigten, planen derzeit keinen Eigentumserwerb. Hiervon waren 71 Prozent weiblich und 60 Prozent männlich. 6 Prozent besaßen bereits konkrete Pläne. Eine mittel- bis langfristige Planung eines Eigentumserwerbs lag bei 12 Prozent vor, 17 Prozent waren diesbezüglich noch unentschlossen.

Grafik: Bevorzugte Wohnform Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Bevorzugte Wohnform

Neben Haushaltsveränderungen war der Eigentumserwerb ein entscheidender Anlass für die Umzugsabsichten der Befragten. Den Einzug in ein bestehendes Haus können sich hierbei 22 Prozent der Befragten vorstellen, wohingegen 13 Prozent dieses selbst planen und errichten wollen würden. Für ein vom Bauträger neu eingerichtetes Haus oder eine Eigentumswohnung interessierten sich je vier Prozent.
Befragungsteilnehmer, bei denen der Eigentumserwerb kein Leitmotiv für den Umzug darstellte, würden zu 30 Prozent gerne eine Mietwohnung bei einer Genossenschaft (16 Prozent), einer privaten Vermietung (9 Prozent) oder der KoWo (5 Prozent) beziehen, wohingegen lediglich sechs Prozent ein Mietshaus bevorzugten. 16 Prozent gaben zudem an, dass bezüglich der gewünschten Wohnform noch keine Entscheidung getroffen wurde.

Grafik: Entscheidende Gründe für einen Umzug Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Entscheidende Gründe für einen Umzug

Für 18 Prozent der Befragungsteilnehmer waren berufliche Aspekte entscheidend für einen Umzug. Bei 28 Prozent bestand eine solche Notwendigkeit aufgrund von Haushaltsveränderungen. Eine Qualitätsverbesserung des Wohnens strebten 19 Prozent der Befragten mit einem Umzug an und äußere Aspekte, wie beispielsweise Kriterien das Wohnumfeld betreffend, bildeten für 22 Prozent den ausschlaggebenden Anlass hierfür.

Grafik: Wichtigkeit verschiedener Wohnraummerkmale Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Wichtigkeit verschiedener Wohnraummerkmale

Neben Umzugsabsichten wurde ebenso die Wichtigkeit verschiedener Merkmale des Wohnraumes sowie des Wohnumfeldes erfragt. Für drei Viertel aller Befragten ist das Vorhandensein eines Balkons, einer Terrasse oder einer Loggia besonders wichtig. Zwei Drittel priorisieren zudem eine ruhige Lage sowie 59 Prozent ein Fenster im Badezimmer. Weitere relevante Aspekte sind ein fester Stellplatz bzw. genügend freie Parkplätze in der Umgebung (49 Prozent),  die Helligkeit der Wohnräume (40 Prozent) und das Vorhandensein eines Gartens (39 Prozent). Eher irrelevant ist hingegen eine hohe Raumhöhe (7 Prozent) sowie ein flexibel nutzbarer (7 Prozent) bzw. offener Grundriss (6 Prozent).

Grafik: Wichtigkeit verschiedener Merkmale des Wohngebietes Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Wichtigkeit verschiedener Merkmale des Wohngebietes

Für besonders wichtig erachten die Bürgerinnen und Bürger, das Sicherheitsgefühl (92 Prozent) sowie die Sauberkeit im Wohnquartier (94 Prozent). Erneut spielt auch die ruhige Lage eine zentrale Rolle (90 Prozent). Darüber hinaus wünscht sich der Großteil der Befragten (jeweils 85 Prozent) eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sowie nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten, die fußläufig oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Wert wird ebenfalls auf vorhandene Parkmöglichkeiten (79 Prozent), auf nahegelegene Grün- und Erholungsflächen (78 Prozent) sowie ein gutes soziales Umfeld (73 Prozent) gelegt.
Weniger von Bedeutung sind die vorhandenen Freizeit- (41 Prozent) und Sportmöglichkeiten sowie die kulturellen Angebote (38 Prozent jeweils) und das Vorhandensein von Restaurants und Kneipen (26 Prozent) im Wohngebiet.

Wohnen im Alter und Pflegebedürftigkeit

Dieser Abschnitt umfasst einen Auszug aus dem Themenkomplex Wohnen und Hilfe/Unterstützung im Alter der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei Pflegebedürftigkeit Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei Pflegebedürftigkeit

Sofern eine eigene Pflegebedürftigkeit vorliegt (vier Prozent) oder die Pflege für eine andere Person übernommen wird (13 Prozent), wird von einem Drittel der Betroffenen auf einen Pflegedienst als unterstützende Hilfe zurückgegriffen. 23 Prozent können sich ebenso auf  Nachbarschaftskontakte verlassen. Jeweils fünf Prozent nehmen die Tages- oder Kurzzeitpflege in Anspruch.

Grafik: Beurteilung verschiedener Wohnformen im Alter abhängig von der Haushaltsform Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Beurteilung verschiedener Wohnformen im Alter abhängig von der Haushaltsform

Bei allen Haushaltstypen ist das Wohnen im betreuten Wohnen die favorisierte Wohnform. Unter den Seniorenhaushalten schneidet das Wohnen in einer Hausgemeinschaft am schlechtesten ab. Nur 43 Prozent können sich diese Wohnform im Alter sehr gut oder gut vorstellen. Bei den Haushalten mit Kindern beträgt der Anteil der Befürworter 66 Prozent. Das Wohnen in einer „normalen“ Wohnung belegt unter den Seniorenhaushalten mit 56 Prozent den zweiten Platz. Unter den Ein- bis Mehrpersonenhaushalten ohne Kinder sowie den Haushalten mit Kindern belegt diese Wohnform mit 54 Prozent bzw. 49 Prozent den letzten Platz.

Bürgerbeteiligung

Dieser Abschnitt zeigt einen Auszug aus dem Themenkomplex Bürgerbeteiligung der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Bürgerbeteiligung: bevorzugte und ausgeübte Formen Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Bürgerbeteiligung: bevorzugte und ausgeübte Formen

42 Prozent der Befragten möchten sich an einer Bürgerbefragung und 40 Prozent an einer Informationsveranstaltung beteiligen. Tatsächlich getan, haben dies hingegen lediglich 24 respektive 29 Prozent. Ein Viertel der Befragten befürwortet zudem eine bessere Kommunikation zu Vorhaben der Stadtverwaltung und 29 Prozent möchte sich ehrenamtlich engagieren. Im Vergleich zwischen den bisher genutzten und den potentiellen Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten fällt auf, dass die Bereitschaft für alle Bürgerbeteiligungsformen zum Teil wesentlich höher ist als die tatsächlich genutzten Formen. 18 Prozent gaben an, dass sie generell kein Interesse an einer Bürgerbeteiligung, unabhängig von der Form, besitzen. Tiefgehendere Analysen zeigten, dass sich hierunter insbesondere Befragungsteilnehmer ab 65 Jahren sowie aus dem plattenbaulichen Siedlungsstrukturtyp befinden.

Grafik: Ausgeübte und bevorzugte Beteiligungsform abhängig von der Siedlungsstruktur Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Bürgerbeteiligung: bevorzugte und ausgeübte Formen abhängig von der Siedlungsstruktur

Im Vergleich der bevorzugten Bürgerbeteiligung in Abhängigkeit des Siedlungsstrukturtyps der Befragten fällt auf, dass die Bewohner der Großwohnsiedlungen ein geringeres Interesse hieran besitzen als Teilnehmer aus dem städtischen oder dörflichen Siedlungsstrukturtyp. Das größte Interesse einer Beteiligung besteht bei den Befragten aus dem städtischen Siedlungsstrukturtyp. 47 Prozent dieser Befragten möchten im Rahmen von direkten Mitteilungen und Stellungnahmen zu städtischen Vorhaben partizipieren und 45 Prozent können sich die Teilnahme an Bürgerbefragungen vorstellen. 32 Prozent wollen sich über die Einwohnerfragestunde beteiligen und 27 Prozent über Fraktionen, Ausschüsse und/oder über Mitglieder des Stadtrates. Das dörfliche Profil zeigt ein ähnliches Muster. Der höchste Anteil beim Interesse, sich nicht zu beteiligen, liegt mit 30 Prozent im dörflichen Bereich.

Grafik: Kein Interesse an einer Bürgerbeteiligung abhängig vom Planungsraum und der SGBII-Quote Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Kein Interesse an einer Bürgerbeteiligung abhängig vom Planungsraum und der SGBII-Quote

Mit Blick auf die Planungsräume zeigen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Ablehnung von Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten. Nahezu jede dritte befragte Person aus dem Planungsraum Großwohnsiedlung Nord gibt an, kein Interesse an einer Beteiligung zu besitzen. Der Anteil für den Planungsraum Großwohnsiedlung Süd/Ost beträgt 26 Prozent. Die geringste Ablehnung ist im Innenstadtbereich Mitte/West (elf Prozent) zu finden. Die Ablehnung der Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten steigt zudem mit zunehmender SGBII-Quote von 15 Prozent (unter 10 Prozent SGBII-Empfänger) über 22 Prozent (10 bis 20 Prozent SGBII-Empfänger) auf 32 Prozent (20 Prozent und mehr SGBII-Empfänger).

Trinkwasser

Dieser Abschnitt zeigt einen Auszug aus dem Themenkomplex Trinkwasser der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Verwendung des Erfurter Leitungswassers als Trinkwasser Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Verwendung des Erfurter Leitungswassers als Trinkwasser

Leitungswasser unterliegt in Deutschland strengen und regelmäßigen Kontrollen. Es eignet sich daher hervorragend auch als Durstlöscher. In jährlichen Abständen werden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erfurt im Rahmen der Wohnungs- und Haushaltserhebung nach ihrer Verwendung und Zufriedenheit mit dem Erfurter Trinkwasser gefragt. Es zeigte sich, dass drei Viertel aller Befragten das Leitungswasser als Durstlöscher nutzten. Ein Fünftel verneinte eine solche Verwendung und fünf Prozent tätigten hierzu keine Angabe hierzu.

Grafik: Zufriedenheit mit der Qualität des Erfurter Leitungswassers Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Zufriedenheit mit der Qualität des Erfurter Leitungswassers

Mehr als drei Viertel der Erfurterinnen und Erfurter ist zudem mit der Qualität des Leitungswassers zufrieden bzw. sehr zufrieden. Insgesamt 81 Prozent der Befragten äußern sich positiv – damit ist die Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr 2019 um drei Prozent leicht gesunken. Der Anteil der unzufriedenen Bürgerinnen und Bürger (unzufrieden und sehr unzufrieden) bleibt mit acht Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert. Elf Prozent der Befragten sind diesbezüglich geteilter Meinung.

Stadtwirtschaft

Dieser Abschnitt zeigt einen Auszug aus dem Themenkomplex SWE Stadtwirtschaft GmbH der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2020.

Grafik: Nutzung der Dienstleistungen der SWE Stadtwirtschaft GmbH Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Nutzung der Dienstleistungen der SWE Stadtwirtschaft GmbH

Die SWE Stadtwirtschaft GmbH bietet verschiedene Dienstleistungen aus unterschiedlichen Bereichen an. Im Rahmen der Wohnungs- und Haushaltserhebung werden die Erfurterinnen und Erfurter in regelmäßigen Abständen zur Nutzung und der Zufriedenheit mit diesen Angeboten befragt. Im Jahr 2020 gaben insgesamt 98 Prozent an, die Dienstleistung Mülltonnen bereits genutzt zu haben. Das Angebot Annahme in den Wertstoffhöfen erfreute sich mit 79 Prozent ebenfalls einer hohen Verwendungsquote. Dies galt auch für den Service Sperrmüllentsorgung (77 Prozent). Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (45 Prozent) nutzte bereits die Dienstleistung der Sonderabfallentsorgung. 27 Prozent erwarben zudem in der Vergangenheit Gebrauchtwaren im Stöberhaus. Etwa ein Fünftel der Befragungsteilnehmer kaufte schon einmal Blumenerde oder Kompost von der SWE Stadtwirtschaft und 15 Prozent nutzten bereits den Containerdienst.

Grafik: Zufriedenheit mit den Dienstleistungen der SWE Stadtwirtschaft GmbH Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Zufriedenheit mit den Dienstleistungen der SWE Stadtwirtschaft GmbH

Die Zufriedenheit der Erfurterinnen und Erfurter mit den in Anspruch genommenen Angeboten der SWE Stadtwirtschaft GmbH ist allgemein hoch. Der Anteil der Befragten, die unzufrieden oder sehr unzufrieden waren, ist über alle Dienstleistungen hinweg äußerst gering. Dementsprechend liegt die Zufriedenheit der Befragten hinsichtlich der Sperrmüllentsorgung bei 86, bezüglich der Annahme in den Wertstoffhöfen bei 85 und im Rahmen der Nutzung der Mülltonnen bei 84 Prozent.  Die abgebildete Zufriedenheitseinschätzung ist jedoch in den Kategorien Containerdienst, Kauf von Blumenerde/Kompost und Gebrauchtwaren vom Stöberhaus stark durch die weiß nicht-Angaben geprägt.

Bericht zum Download