Wohnungs- und Haushaltserhebung 2023
Im Jahr 2023 wurde die Wohnungs- und Haushaltserhebung mit zwei Stichproben durchgeführt. Die Stichproben wurden seperat voneinander geführt und ausgewertet.
Die Stichprobe 1 der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2023 beinhaltete die Themen Sicherheit, Sicherheitsempfinden, Wahlhelfereinsatz sowie verschiedene Themen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Umrahmt wurde die Umfrage mit Fragen zur Zufriedenheit hinsichtlich allgemeiner Punkte (z.B. ÖPNV oder ärztlicher Versorgung) sowie Fragen zu demografischen Angaben. Es wurden insgesamt 3.254 Bürgerinnen und Bürger, die ihren Hauptwohnsitz in Erfurt haben und mindestens 18 Jahre alt waren, anhand einer Zufallsstichprobe angeschrieben. Die Beteiligung an der Bürgerbefragung lag bei 33,6 Prozent.
Die Stichprobe 2 enthielt hauptsächlich die Themen Petersberg, UNESCO Welterbe sowie Kulturangebote. Die Stichprobengröße (3.252 Personen) orientierte sich dabei an der Stichprobe 1. Der Rücklauf ist mit 29,9 Prozent etwas geringer als in der Stichprobe 1.
Detailliertere Befragungsergebnisse können der folgenden ausgewählten Ergebnisübersicht oder dem nachfolgend zum Download bereitgestellten Ergebnisbericht zur Wohnungs- und Haushaltserhebung 2023 entnommen werden.
Ein besonderer Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2023.
Sicherheitsempfinden in Erfurt
Zentrales Thema der Stichprobe 1 der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2023 ist das Sicherheitsempfinden der Erfurter Bürger und Bürgerinnen.
Straßenverkehr
Zu Fuß: Über zwei Drittel der Befragten (72 Prozent) fühlen sich als Fußgänger auf den Fußwegen sehr sicher oder eher sicher. 19 Prozent sind geteilter Meinung und acht Prozent fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher. Das Sicherheitsempfinden der Fußgänger sinkt auf den kombinierten Wegen (Fuß- und Radweg). 40 Prozent fühlen sich sehr sicher oder sicher, ein Drittel (34 Prozent) ist geteilter Meinung und 26 Prozent fühlen sich eher unsicher bzw. sehr unsicher.
Fahrrad: Auf den Radwegen als Radfahrer fühlen sich 45 Prozent der Befragten sehr sicher oder eher sicher. 33 Prozent sind geteilter Meinung und 22 Prozent fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher.
Auf der Straße fühlen sich 14 Prozent der Fahrradfahrer sehr sicher oder eher sicher, 26 Prozent sind geteilter Auffassung und 60 Prozent fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher.
Eigene Aktivitäten
Insgesamt machten 43 Prozent der Befragten wenigstens eine Angabe hinsichtlich der Einschränkung ihrer Aktivitäten. 57 Prozent der Befragten gaben an, ihre Aktivitäten nicht einzuschränken. Im Vergleich zur Wohnungs- und Haushaltsbefragung 2018 schränken sich geringfügig weniger Befragte in ihren Aktivitäten ein.
Konkrete Einschränkungen
In der Abbildung werden nur diejenigen betrachtet die aus Sorge um ihre persönliche Sicherheit ihre Aktivitäten einschränken. 93 Prozent meiden nach Anbruch der Dunkelheit bestimmte Orte. Circa zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gaben an abends oder nachts keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. 30 Prozent gaben an selten oder gar nicht an Großveranstaltungen teilzunehmen.
Aktivitäten anderer
77 Prozent der Befragten gaben an die Aktivitäten anderer aus Sorge um deren Sicherheit nicht einzuschränken. Von den Befragten mit Kindern gaben 17 Prozent an, die Aktivitäten ihrer Kinder einzuschränken. Von den Befragten die angaben verheiratet oder in einer festen Partnerschaft zu leben schränken neun Prozent die Aktivitäten ihres Partners bzw. ihrer Partnerin ein.
Sicherheitsempfinden in der Wohnumgebung
Zusammengenommen geben 54 Prozent aller Befragten an, sich bei Dunkelheit in ihrer Wohnumgebung entweder sehr sicher bis eher sicher zu fühlen, 27 Prozent aller Probanden antworteten mit teils/teils und insgesamt 18 Prozent aller Befragten fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher.
Wichtigkeit verschiedener Aspekte
Die wichtigsten Aspekte für das persönliche Sicherheitsempfinden in der Wohngegend sind zum einen Sauberkeit im öffentlichen Raum (98 Prozent) und zum anderen eine gute Straßenbeleuchtung (97 Prozent). Auch gut einsehbare und gepflegte Grünanlagen (93 Prozent) und eine schnelle Erreichbarkeit von Bus und Bahn (89 Prozent) sind für den Großteil der Befragten wichtig. Die regelmäßige Anwesenheit von Polizeibeamten in der Wohngegend wird von zwei Dritteln der Befragten (68 Prozent) als sehr wichtig oder wichtig eingeschätzt. Sehr ähnlich schätzen die Befragten die Videoüberwachung problematischer Bereiche ein. Die Videoüberwachung in Wohngebäuden wird von 59 Prozent der Befragten als eher unwichtig oder überhaupt nicht wichtig eingeschätzt.
Im Vergleich zu den Ergebnissen aus der Befragung von 2018 sind keine großen Veränderungen festzustellen. Die Punkte regelmäßige Anwesenheit von Polizeibeamten in der Wohngegend und Videoüberwachung problematischer Bereiche werden 2023 etwas wichtiger eingeschätzt.
Videoüberwachung problematischer Bereiche
Die Videoüberwachung problematischer Bereiche wird vom überwiegenden Teil der Befragten, über alle Altersgruppen hinweg, als wichtig erachtet. Besonders in der höchsten Altersgruppe (65 Jahre und älter) trifft die Aussage auf große Zustimmung.
Anwesenheit von Polizeibeamten
Außerdem nimmt die Zustimmung zur regelmäßigen Anwesenheit von Polizeibeamten in der Wohngegend mit zunehmendem Alter kontinuierlich zu.
Sicherheitsempfinden an verschiedenen Orten
Aus der Auswertung geht hervor, dass sich die Befragten in dem Stadt- oder Ortsteil, in dem sie wohnhaft sind, sich insgesamt am sichersten fühlen (64 Prozent fühlen sich sehr sicher oder eher sicher). Als eher unsichere Orte stechen der Anger (45 Prozent fühlen sich eher unsicher oder sehr unsicher) sowie der Hauptbahnhof (43 Prozent) hervor. Etwa 30 Prozent der Befragten fühlen sich in dem Bereich der Magdeburger Allee/Ilversgehofen eher unsicher bzw. sehr unsicher.
Im Vergleich zu 2018 fühlen sich die Befragten auf öffentlichen Großveranstaltungen sicherer (plus acht Prozentpunkte). Auch andere Orte wurden im Vergleich positiver wahrgenommen. Negativer als 2018 wurden sowohl die Items auf dem Anger (plus 13 Prozentpunkte in den Kategorien eher unsicher und sehr unsicher) als auch am Hauptbahnhof (plus sechs Prozentpunkte) wahrgenommen.
Unsicheres Gefühl
Etwas über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) gaben an, dass es entsprechende Orte in Erfurt gibt, an denen sie sich besonders unsicher fühlen. 46 Prozent verneinten die Frage. Im Vergleich zu 2018 ist der Anteil der Unsicheren leicht gesunken (minus fünf Prozentpunkte).
Unsicherheitsgefühl an konkrete Orten
41 Prozent aller Befragten gaben an, sich am Anger besonders unsicher zu fühlen. Für das Item Umfeld des Hauptbahnhofs beträgt dieser Anteil 37 Prozent. Damit wurden diese beiden Orte mit Abstand am negativsten bewertet. Im Hauptbahnhof selbst fühlen sich nur 16 Prozent der Befragten besonders unsicher.
Risikoeinschätzung
45 Prozent der Befragten schätzen das Risiko in den nächsten 12 Monaten angepöbelt bzw. beledigt zu werden als eher hoch oder sehr hoch ein. 29 Prozent der Befragten glauben, dass das Risiko Opfer von Internetkriminalität zu werden eher hoch oder sehr hoch ist.
21 Prozent der Befragten schätzen das Risiko sexuell belästigt zu werden als eher hoch oder sehr hoch ein. 2023 wird das Risiko angepöbelt oder beleidigt zu werden etwas höher als 2018 eingeschätzt (plus sieben Prozentpunkte).
Betroffenheit
Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) gaben an, in den letzten 12 Monaten nicht von Verkehrsunfällen, Gewalt oder Kriminalität betroffen gewesen zu sein. 26 Prozent hingegen bejahten die Frage.
Konkrete Betroffenheit
17 Prozent aller Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten angepöbelt, belästigt oder beleidigt worden zu sein. Vier Prozent aller Befragten gab an, in den letzten 12 Monaten sexuell belästigt worden zu sein. Im Vergleich zur Befragung von 2018 gab es einen leichten Anstieg in den Kategorien sexuelle Belästigung (2018: drei Prozent) und Internetkriminalität (2018: zwei Prozent).
Anzeige gestellt
68 Prozent aller Befragten, die von einem Delikt in den letzte 12 Monaten betroffen waren, haben keine Anzeige erstattet. 32 Prozent haben Anzeige erstattet, davon 14 Prozent für alle Delikte und 18 Prozent teilweise aber nicht für alle Delikte.
Zufriedenheit Maßnahmen
Die Befragten sind mit den Sicherheitsmaßnahmen der Polizei zum Teil (38 Prozent) entweder sehr zufrieden (sieben Prozent) oder zufrieden (31 Prozent). Ein Viertel der Befragten sind teilweise zufrieden und elf Prozent sind unzufrieden oder sehr unzufrieden. Ein weiteres Viertel (26 Prozent) gab an die Frage nicht beurteilen zu können.
Hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen der Stadtverwaltung sinkt die Zufriedenheit etwas ab. Circa ein Viertel der Befragten sind entweder sehr zufrieden (fünf Prozent) oder zufrieden (19 Prozent). 28 Prozent sind teilweise zufrieden und 18 Prozent sind unzufrieden oder sehr unzufrieden. 31 Prozent können die Frage nicht einschätzen.
Eigene Maßnahmen
Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (42 Prozent) gaben an, selbst Maßnahmen getroffen zu haben. Damit sinkt der Anteil dieser Gruppe im Vergleich zu 2018 (61 Prozent) deutlich herab.
Getroffene Maßnahmen
Von dieser Gruppe gaben zwei Drittel (67 Prozent) an, ihre Wohnung oder ihr Haus beispielsweise durch Sicherheitsschlösser oder Alarmanlagen sicherer gemacht zu haben (2018: 46 Prozent). 63 Prozent gaben an sich um die Sauberkeit und Pflege des Wohmumfeldes zu kümmern (2018: 46 Prozent). Außerdem gab circa die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, aufmerksam zu sein und besondere Vorkommnisse bei der Polizei zu melden (2018: 48 Prozent).
Weitere Apskete wurden wesentlich seltener genannt. Sieben Prozent gaben an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen zu haben (2018: ebenso).
Ablehnung Maßnahmen
58 Prozent der Befragten gaben an, keine Maßnahmen zur Verbesserung der persönlichen Sicherheit getroffen zu haben (2018: 39 Prozent). 60 Prozent dieser Gruppe gab an, sich ausreichend sicher zu fühlen (2023: 72 Prozent). 20 Prozent gaben an keine zu kennen (2018: sechs Prozent), 27 Prozent erscheinen die Maßnahmen finanziell oder zeitlich zu aufwändig (2018: 19 Prozent) und 15 Prozent glauben, dass diese nutzlos sind (2018: ebenso).
Die Zustimmung zu den einzelnen Aussagen fällt unterschiedlich aus. 77 Prozent stimmen der Aussage, dass die Polizei auf Straßen und Plätzen sichtbar sein muss um Kriminalität zu verhindern voll und ganz oder eher zu. Die Zustimmung zur öffentlichen Videoüberwachung auf Plätzen beträgt 71 Prozent. Etwa die Hälfte aller Befragten (53 Prozent) stimmt für die Aussage, dass die Polizei an öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen und Flughäfen Gesichtserkennungssoftware einsetzen soll zu. Auch das grundsätzliche längerfristige Speichern von Daten wird von jedem zweiten Befragten (52 Prozent) begrüßt. Ein Drittel (34 Prozent) der Befragten spricht sich auch für den privaten Wachschutz aus, um Kriminalität zu verhindern.
Engagement als Wahlhelfer
Die Frage nach bestehenden Erfahrungen als Wahlhelfer oder Wahlhelferin veranschaulicht, dass nicht einmal jeder zehnte Befragte (neun Prozent) bereits als Wahlhelfer tätig war.
Hauptgründe Nichttätigkeit
Der am häufigsten angegebene Grund, sich nicht als Wahlhelfer engagiert zu haben, ist ein generell fehlendes Interesse an einer solchen Tätigkeit (33 Prozent). Jeder fünfte Befragte nannte unzureichende Informationen (21 Prozent) oder zu hohen Zeitaufwand (20 Prozent). Mehr als jeder sechste Befragte gab eine zeitliche Kollision mit dem Hauptberuf, privaten Verpflichtungen am Wahltag, aber auch Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik bzw. Wahlen im Allgemeinen an (jeweils 16 Prozent). Seltener wurde eine unzureichende Aufwandsentschädigung genannt (acht Prozent).
Schulungswünsche
Bezüglich einer etwaigen Wahlhelferschulung geben die Befragten am häufigsten an, keine Schulung zu wollen (45 Prozent). Die favorisierte Form ist eine zeitunabhängige Wahlhelferplattform (24 Prozent). Einige Befragte legen Wert darauf, dass das Schulungsmaterial frühzeitig bereitgestellt wird (19 Prozent) und dass eine Präsenzschulung mit hohem Praxisbezug erfolgt (18 Prozent). Außerdem wünscht sich ein Teil der Befragten eine Bereitstellung von audiovisuellem Schulungsmaterial (16 Prozent) sowie die Möglichkeit eines Informationstages zur Wahlhelfertätigkeit (13 Prozent). Einer verpflichtenden Teilnahme stimmen dagegen nur vier Prozent der Befragten zu.
Trinkwasserqualität
Die Erfurter Bürger sind mit der Qualität des Leitungswassers zum Großteil sehr zufrieden oder zufrieden (80 Prozent). 13 Prozent der Befragten sind teilweise zufrieden. Sechs Prozent der Befragten äußern ihre Unzufriedenheit mit der Trinkwasserqualität.
81 Prozent der Befragten gaben an, das Erfurter Leitungswasser pur als Durstlöscher zu trinken.
Genutzte Dienstleistungen der Stadtwirtschaft
Allgemein ist festzustellen, dass die Nutzungsquote der Dienstleistungen der Stadtwerke im Vergleich zur Befragung von 2021 relativ gleichgeblieben ist. 99 Prozent der Befragten gaben an, die Mülltonnen schon mal genutzt zu haben. Die Anteile für die Kategorien Abfallentsorgung an den Wertstoffhöfen (80 Prozent) und Entsorgung von Sperrmüll (79 Prozent) sind etwa gleich groß. 61 Prozent gaben an, die Entorgung von Sonderabfällen schon mal wahrgenommen zu haben. Das Stöberhaus wurde von 35 Prozent (2021: 29 Prozent) genutzt. 30 Prozent der Befragten haben schon mal Blumenerde/Kompost bei den Stadtwerken gekauft. Ein Viertel (24 Prozent) der Befragten nahmen bereits den Containerdienst in Anspruch und sechs Prozent nutzten schon einmal das Online-Angebot des Stöberhauses.
Zufriedenheit
Werden nur die tatsächlichen Nutzer dargestellt, sinkt der Anteil in der Kategorie weiß ich nicht deutlich. Die Einschätzungen für die Dienstleistungen lassen sich so besser nachvollziehen. Der Anteil der Zufriedenen liegt für die verschiedenen Punkte zwischen 95 Prozent und 83 Prozent. Der Großteil der tatsächlichen Nutzer ist also mit den Dienstleistungen zufrieden.
Stadtwerke Erfurt als Arbeitgeber
In der Betrachtung ohne Berücksichtigung der weiß-ich-nicht-Option wird deutlich, dass die Mehrheit der Befragten (74 Prozent) der Aussage voll und ganz oder eher zustimmen, dass die Stadtwerke Erfurt Gruppe ein attraktiver Arbeitgeber in der Region sind. Lediglich zehn Prozent der Teilnehmenden stimmen dieser Aussage eher nicht oder überhaupt nicht zu, während 16 Prozent die Stadtwerke teilweise als attraktiven Arbeitgeber bewerten.
Arbeitgebereigenschaften allgemein
Hinsichtlich der Zuschreibung bestimmter Eigenschaften als Arbeitgeber, wählten die Teilnehmenden am häufigsten vielseitig (39 Prozent) aus. Etwas weniger Zustimmung erfuhren zuverlässig (30 Prozent) und seriös (28 Prozent).
Jeder vierte Befragte schätzt die Stadtwerke Gruppe als sicheren Arbeitgeber ein (25 Prozent). Knapp ein Fünftel der Befragten bewertet die Stadtwerke Gruppe als kompetenten (19 Prozent) oder verantwortungsbewussten Arbeitgeber (18 Prozent). Weniger Befragte schätzen die Stadtwerke Gruppe als nachhaltig oder modern ein (jeweils elf Prozent).
Acht Prozent der Befragten gaben an, keiner der positiven Eigenschaften zuzustimmen.
SWE Energie: Stromkunden
83 Prozent der Erfurter und Erfurterinnen beziehen ihren Strom von der SWE Energie GmbH.
Gaskunden
42 Prozent der Erfurter und Erfurterinnen beziehen Gas bei der SWE Energie GmbH.
Häufigkeit Besuche
Etwas mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) gab an einmal im Jahr den Petersberg zu besuchen. 42 Prozent sind mehrmals im Jahr auf dem Petersberg, 15 Prozent monatlich und sechs Prozent wöchentlich. Ein Prozent der Befragten sind sogar täglich auf dem Petersberg.
Lieblingsaufenthaltsorte
Es zeigt sich, dass das obere Plateau am häufigsten angegeben wurde (73 Prozent). Etwa drei Viertel der Teilnehmenden halten sich hier überwiegend auf. Das Festungsumfeld und den Panoramaweg (46 Prozent) sowie der Bürgergarten (33 Prozent) wird ebenso häufig besucht. Am wenigsten gaben die Befragten an, sich in den Bereichen Abenteuerspielplatz und Verkehrsgarten sowie der Grünfläche am Bundesarbeitsgericht aufzuhalten.
Besuchsgründe
Das am häufigsten angegebene Motiv für einen Besuch des Petersbergs ist der Blick über die Stadt mit 76 Prozent. An zweiter und dritter Stelle folgen bei den Befragten der Wohnungs- und Haushaltserhebung mit jeweils rund 50 Prozent die Motive um Auswärtigen / Bekannten die Stadt zu zeigen und Ruhe und Erholung (49 Prozent).
Nur zehn bis drei Prozent der Befragten gaben an, dass die Aspekte Ausstellungen, Besucherzentrum Petersberg, Führungen und Sport der Grund für den Besuch des Petersbergs sind.
Zugangsart
Die überwiegende Mehrheit (82 Prozent) geht zu Fuß. Die Verkehrsmittel Auto (11 Prozent) und Fahrrad (sieben Prozent) spielen eine untergeordnete Rolle. Die Unterschiede bei den beiden Befragungen sind in Bezug darauf nur marginal.
Zugangswege
Knapp die Hälfte der Befragten nutzt den Panoramaweg vom Domplatz aus (47 Prozent), weitere 24 Prozent nehmen den Aufzug der ebenfalls vom Domplatz aus zu erreichen ist. Alle weiteren Zugänge werden deutlich weniger genutzt (unter acht Prozent).
Bewertung verschiedener Aspekte
Mit 84 Prozent wird die Sichtbarkeit der Festungsanlage mit sehr gut oder gut von allen Aspekten am besten bewertet. Ebenso schneiden die Erholungsmöglichkeiten (72 Prozent) und der bauliche Zustand (73 Prozent) der erhaltenen historischen Zeugnisse bei den meisten Befragten mit sehr gut oder gut ab. Auch den Informationsgehalt zur Geschichte der Festungsanlage bewerten mehr als die Hälfte der Befragten als sehr gut bis gut.
Aufenthaltsqualität verschiedene Aspekte
Über die Items Freiflächengestaltung, Sauberkeit und Ordnung sowie Sicherheit besteht Einigkeit darüber, dass diese besonders positiv sind. Die drei Aspekte wurden von jeweils mehr als der Hälfe der Befragungsteilnehmer als sehr gut bis gut bewertet. Weniger zufrieden mit der Aufenthaltsqualität sind die Befragten mit dem Angebot an schattigen Plätzen. 21 Prozent der Befragten der Wohnungs- und Haushaltserhebung bewerten diesen Aspekt als eher schlecht bis sehr schlecht.
Aufenthaltsqualität Wichtigkeit
Für etwa zwei Drittel der Befragten sind die Aspekte Blick über die Stadt (69 Prozent) und eine grundsätzlich kostenfreie Zugänglichkeit (66 Prozent) des Petersbergs von Bedeutung. Häufig wurde auch angegeben, dass Ruhe und Erholung zukünftig wichtig sind (60 Prozent).
Festivalidee Beurteilung
59 Prozent der Befragung bewerten die Idee auf dem Gelände des Petersberg ein mehrmonatiges Festival, ähnlich wie die BUGA 2021, zu veranstalten als eher positiv bis sehr positiv. 20 Prozent sind unentschlossen und elf Prozent lehnen die Idee ab.
Zahlungsbereitschaft für Petersbergfestival
Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) wäre tendenziell bereit Eintritt zahlen. Der Anteil der Befragten, die auf jeden Fall Eintritt zahlen würden, ist mit zehn Prozent relativ gering. Die übrigen Befragten (42 Prozent) lehnen einen Eintritt ab.
Weiteres Ausstellungsgelände
Die Befragten beantworten die Frage sehr unterschiedlich: 27 Prozent gaben an, dass ihrer Meinung nach Erfurt ein weiteres Ausstellungsgelände ähnlich wie die EGA auf jeden Fall verträgt. 39 Prozent sind sich nicht sicher und gaben "ja, vielleicht" an und 34 Prozent lehnen ein weiteres Gelände ab.
Bekanntheit der alten Synagoge
Der Großteil der Erfurter Bürgerinnen und Bürger kennen die Alte Synagoge (81 Prozent).
Besuch der alten Synagoge
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) hat die Alte Synagoge bereits einmal besucht.
Kenntnis Weltkulturerbebewerbung
52 Prozent der Befragten, also gut die Hälfte, wissen von der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe. 48 Prozent verneinten die Frage.
Weltkulturerbeentscheidung
29 Prozent der Befragten ist bewusst, dass die Entscheidung zum UNESCO Welterbetitel "Jüdisch-mittelalterliches Erbe in Erfurt" im September 2023 gefällt wird. 71 Prozent der Befragten verneinten die Frage.
Welterbetitel Beurteilung
60 Prozent der Befragten und somit der Großteil der Befragungsteilnehmer stehen dem Welterbe-Antrag positiv gegenüber. 37 Prozent haben keine Meinung hierzu. Nur drei Prozent beurteilen den UNESCO-Antrag als negativ.
Persönliche Wichtigkeit
22 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Kulturangebote für ihre persönliche Zufriedenheit sehr wichtig sind. Weitere 37 Prozent empfinden Kulturangebote als eher wichtig, 27 Prozent legten sich diesbezüglich nicht fest. Für elf Prozent spielen Kulturangebote für die persönliche Zufriedenheit eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle. Drei Prozent sind unentschlossen, welche Bedeutung Kulturangebote für sie haben.
Zufriedenheit
Acht Prozent der Erfurter Bürgerinnen und Bürger sind sehr zufrieden mit dem Angebot an Kultur, welches ihnen die Stadt Erfurt bietet. Knapp die Hälfte und damit der Großteil gab an, dass sie eher zufrieden sind und ein Drittel entschied sich für die Option teils/teils. Vier Prozent der Befragungsteilnehmer sind eher oder sehr unzufrieden. Sieben Prozent wählten die Verweigerungsantwort weiß ich nicht.
Wahrnehmung
Die Abbildung verdeutlicht, dass der Großteil der Erfurter Stadtbevölkerung die aufgeführten kulturellen Angebote der Landeshauptstadt gar nicht bis dreimal jährlich in Anspruch nimmt. Insbesondere Tanz-, Sprech- und Musiktheater sowie Lesungen, Fachvorträge, Galarien und Stadtführungen werden von über der Hälfte der Befragungsteilnehmer gar nicht besucht. Am häufigsten genutzt werden hingegen Kino- und Konzertveranstaltungen. Diese werden von etwa 80 Prozent der Teilnehmer jährlich mindestens einmal besucht. Auch bei Dauer- und Sonderausstellungen in Museen sowie Kabarett-, Varieté- und Comedyveranstaltungen liegt die Besuchshäufigkeit bei 46 bis 55 Prozent bei einem bis drei Besuchen pro Jahr.
Wünsche
Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil (45 Prozent) der Erfurter Bürgerinnen und Bürgern kein bestimmtes Kulturangebot in der Landeshauptstadt vermissen. Allerdings ist sich auch mehr als ein Drittel (38 Prozent) diesbezüglich unschlüssig. Lediglich 17 Prozent empfinden einen Mangel an Kulturangeboten in Erfurt.
Informationsmöglichkeiten
Die Ergebnisse zeigen, dass 65 Prozent der Befragten im Gespräch mit Familie, Freunden oder Kollegen auf kulturelle Angebote in Erfurt aufmerksam werden. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (56 Prozent) achten hierzu auf Straßenwerbung (Aushänge/Plakate/digitale Werbetafeln) und 40 Prozent auf Beiträge im Rundfunk. Etwa ein Drittel gab an, Social Media Plattformen (Facebook, Instagram, etc.) oder das Amtsblatt zur Information über kulturelle Ereignisse zu nutzen. 30 Prozent erhalten die Informationen durch durch Flyerrauslage (z.B. in Gastronomie und Kultureinrichtungen), 27 Prozent durch Außenwerbung an kulturellen Einrichtungen und 26 Prozent lesen davon in der Tageszeitung. Lediglich 23 Prozent prüfen die Websites der Veranstalter, um Neuigkeiten zu kulturellen Angeboten zu erlangen. Eine eher untergeordnete Rolle spielt das Fernsehen sowie Monatsmagazine und der digitale Veanstaltungskalender der Stadt Erfurt.
Preisvorstellungen
Die untenstehende Abbildung veranschaulicht, dass sich die bevorzugten Kosten für verschiedene kulturelle Angebote und Einrichtungen eher in einem unteren Preissegment zwischen fünf und 15 Euro bewegen. Mehr als 50 Prozent der Befragten empfanden einen Eintrittspreis von fünf bis zehn Euro für Galerien (61 Prozent), Dauerausstellungen (57 Prozent), Lesungen (53 Prozent) oder Fachvorträge (54 Prozent) angemessen. Einen Preis von zehn bis 15 Euro würden die Befragten für Aktivitäten wie Kino oder Stadtführungen in Kauf nehmen. Für Konzerte, Kabarett/Varieté und Comedy- oder Theaterveranstaltungen empfinden die Befragungsteilnehmer ein mittleres Preissegment von 15 bis 40 Euro akzeptabel. Mehr als 40 Euro würde lediglich ein Anteil von 38 Prozent der Erfurter Stadtbevölkerung für Konzerte und ein Anteil von drei bis sechs Prozent für Theater- oder Kabarett/Varieté/Comedyveranstaltungen zahlen.
Besuche Feste
Nahezu alle befragten Erfurter Bürgerinnen und Bürger (96 Prozent) gaben an, den Erfurter Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz im vergangenem Jahr (2022) besucht zu haben. Mehr als die Hälfte der Befragten statteten zudem dem Krämerbrückenfest (59 Prozent) sowie dem Erfurter Oktoberfest (53 Prozent) einen Besuch ab. Knapp dahinter auf Platz vier landet der Erfurter Altstadtfrühling (49 Prozent). Etwa ein Drittel war auf dem Erfurter Töpfermarkt (31 Prozent) anzutreffenund etwas weniger auf dem Weinfest (27 Prozent).
Museumsbesuch Motivation
Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) besuchen die Erfurter Museen für ihre Sonderausstellungen, wohingegen etwa ein Drittel (32 Prozent) durch die Lange Nacht der Museen zu einem Museumsbesuch angeregt wird. Weitere 30 Prozent schauen sich auch die Dauerausstellungen gerne an. Ein Viertel bewegt eine Veranstaltung dazu, ins Museum zu gehen. Führungen (zehn Prozent) und Workshops (sieben Prozent) spielen hingegen eine untergeordnete Rolle für einen Museumsbesuch. 28 Prozent gaben zudem an, die Erfurter Museen grundsätzlich nicht zu besuchen.
Kinderangebote allgemein
Jeweils 44 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass ihre Kinder Kulturangebote ganz gleich ob im privaten Umfeld mit Eltern und Großeltern oder in der Schule /Kita wahrnehmen. Dagegen nutzen 21 Prozent der Kinder keine Kulturangebote. 19 Prozent der befragten Eltern entschieden sich für die Antwortmöglichkeit „weiß nicht“.
Kinderangebote konkret
Das beliebteste Kulturangebot ist der Kinobesuch. 79 Prozent der unter 13-Jährigen nehmen dieses wahr. 44 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass ihre Kinder Dauerausstellungen in Museen besichtigen. 42 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Kinder in Konzerte gehen. 39 Prozent der Kinder schauen sich Sonderausstellungen in Museen an, welche zeitlich begrenzt sind. 19 Prozent der Befragten gaben Lesungen und 17 Prozent Stadtführungen als kulturell wahrgenommene Angebote an. Jeweils elf Prozent besuchen Kabarett/Varieté/Comedy und Galerien. Zehn Prozent machten kenntlich, dass ihre Kinder in Musikclubs gehen. Vier Prozent aller befragten Eltern gaben an, dass ihre Kinder Fachvorträge hören.
Wahrnehmung Bildungsangebote allgemein
Mit 43 Prozent wurde von den Befragten am häufigsten angegeben, dass ihre Kinder im privaten Umfeld regelmäßig kulturelle Bildungsangebote wahrnehmen. 29 Prozent nutzen dagegen keine kulturellen Bildungsangebote. Etwa jeder vierte Befragungsteilnehmende (26 Prozent) gab an, dass ihre Kinder mit der Schule/Kita kulturelle Bildungsangebote regelmäßig in Anspruch nehmen. 17 Prozent antworteten mit „weiß nicht“.