Geschützter Landschaftsbestandteil "Dorfstattwiese"

Die zusammen mit einem angrenzenden quelligen Laubmischwald als Geschützter Landschaftsbestandteil "Dorfstattwiese" naturschutzrechtlich gesicherte Wiese liegt in der Gemarkung Rohda an der Grenze zum Landkreis Weimarer Land unmittelbar südlich der Autobahn A 4. Die Feuchtwiese wurde früher als Streu- und Mähwiese genutzt, eine daran orientierte Pflege ist langfristig gesichert. Ein südwestlich angrenzender und ebenfalls zum Schutzgebiet gehöriger Teil eines ausgedehnteren Eichen-Hainbuchen-Waldes mit hohem Schwarzerlen-Aufkommen wird von Schichtquellen geprägt. Das austretende Wasser fließt über Teile der Dorfstattwiese in nördliche Richtung ab. Kleinflächig finden sich hier ganzjährig nasse Bereiche mit Binsenbeständen und Hochstauden. Nahe des Pufferstreifens zur Autobahn gehört weiterhin ein Waldtümpel zu Gebietsausstattung. Die Gesamtgröße des Schutzgebietes beträgt 2,62 ha.

Es liegen umfangreiche Ergebnisse floristisch-faunistischer Grundlagenuntersuchungen für alle Lebensräume des Geschützten Landschaftsbestandteiles vor. Unter den bisher ermittelten 255 Pflanzenarten sind die floristisch bedeutsamen Nachweise von Knollenkratzdistel (Cirsium tuberosum), Geflecktem Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) und Sibirischer Schwertlilie (Iris sibirica) hervorzuheben. Erfolgreich aus einem in der Nachbarschaft befindlichen und stark rückläufigem Vorkommen angesiedelt wurde zudem die in Thüringen unmittelbar vom Aussterben bedrohte Wiesen-Siegwurz (Gladiolus imbricatus). Die faunistischen Untersuchungen belegten Vorkommen von bislang 3 Säugern, 5 Arten Lurchen und Kriechtieren, 30 Vogelarten, 51 Weichtieren, 72 Arten Spinnen, 5 Libellenarten, 7 verschiedenen Heuschrecken, 87 Käfern, 26 Tagfalter- und 10 Hummelarten. Besonders erwähnenswert sind die Käfer Saperda perforata und Carabus monilis, weiterhin Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia), Gemeine Plumpschrecke (Isophya krausii) und Zierliche Schließmundschnecke (Ruthenica filigrana). Eine erste mykofloristische Bestandsaufnahme führte zum Nachweis von 51 Großpilz-Arten, darunter der in Thüringen vom Aussterben bedrohte Blaublättrige Nabeling (Omphalina cyanophylla).