Geschützter Landschaftsbestandteil "Hahnberg"

Südwestlich der Ortsteile Windischholzhausen und Niedernissa erhebt sich mit fast 320 m Höhe der Hahnbergsattel als Teil  einer sich durch das gesamte Stadtgebiet Erfurts ziehenden Muschelkalk-Hügelkette. Geologisch wird das Gebiet durch die sogenannte "Erfurter Störungszone" geprägt, eine Verwerfungszone, in deren Gestein sich der nur periodisch wasserführende Niedernissaer Bach tief eingeschnitten hat. 1999 wurden 7,4 ha als GLB "Hahnberg" ausgewiesen, das Schutzgebiet umfasst mit Gebüschen durchsetzte Halbtrockenrasen und darin eingestreute Obstgehölze und wird von Ackerland bzw. der Böschung des Niedernissaer Bachs begrenzt. Die isolierte Lage in der Feldflur bedingt die große Bedeutung des GLBs als Lebensraum und für den Biotopverbund. Die Flora des Hahnbergs ist mit 220 Blütenpflanzen sehr vielgestaltig und enthält mit 3 Orchideenarten sowie der Gelben Sommerwurz (Orobanche lutea), der Elliptischen Rose (Rosa elliptica) und dem Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) besonders geschützte bzw. in der Roten Liste aufgeführte Pflanzenarten. Während einer faunistischen Erfassung 1996 sind im GLB 20 Brutvogelarten nachgewiesen worden, darunter selten gewordene wie Neuntöter und Wendehals. Dies unterstreicht die Bedeutung des "Hahnbergs" als Rückzugsraum bedrohter Tiere und Pflanzen sowie die Notwendigkeit, das kleinflächige GLB vor Beeinträchtigungen zu bewahren.