… und der Warmwasserboiler summt.
Meine letzte Erfurter Woche vergeht viel zu schnell – es bleibt kaum Zeit für Notizen. Danke, Erfurt!
Meine letzte Erfurter Woche vergeht viel zu schnell – es bleibt kaum Zeit für Notizen. Danke, Erfurt!
In meiner vorletzten Woche schaue ich einige Filme und finde neue Wörter. Langsam macht sich Abschiedsstimmung breit.
Ich entdecke eine Graphic Novel, die Schmuckausstellung und jede Menge Geschichten.
Nach einer Woche in Leipzig lande ich in Woche 15 wieder in der sommerheißen Stadt. Ich gehe ins Kino und in die Kunsthalle und erlebe einen Rätselmoment auf dem Benediktsplatz.
Wenn wir fragen, wie viele Worte ein Mensch braucht, denken wir an eine Mehrzahl von Worten. Thomas von Erfurt, einer der größten und wohl am wenigsten in Erfurt bekannten Lehrer Erfurts (und Erfurt hat wahrlich große Menschen der Geschichte beherbergt, Meister Eckhart, Martin Luther, ...) hat im 14. Jh. die Vieldeutigkeit des Wortes herausgearbeitet. Dass ein Wort mehr, viel mehr ist als nur ein Wort. Dass jedes Wort in Beziehung zu anderen Worten steht, in einem größeren Zusammenhang, und dass uns solche Wortbezüge unser eigenes Leben und diese Welt in ihrem Gefüge erklären helfen.
Ich entdecke eine Statue, eine schöne Wand und erfahre von abenteuerlichen Tauschgeschäften.
In der zwölften Erfurter Woche mache ich Ausflüge: nach Jena und Stotternheim und in den Steigerwald. Dabei finde ich einen schönen Friedhof und – überraschend – ein Bücherregal.
Ich finde einen geheimnisvollen Zettel, mache einen Ausflug ins Rokoko und schließe eine große Bildungslücke.
Die zehnte Woche in der Stadt – gilt das schon als Jubiläum? Ich fahre Rad, denke über den Begriff Heimat nach und höre zum ersten Mal Spanisch.
Ich entdecke ein Buch aus meiner Jugend wieder und lerne die Stadt aus einer neuen Perspektive kennen. In meiner Fantasie fällt alles in einen vorübergehenden Schlaf.
Als Generationenbeauftragter des Landes Thüringen sage ich als erstes: Es sind nur drei. Drei Worte, die zwei Menschen sich einander sagen. Mit diesen drei Worten werden zwei Menschen ein Paar. Und ohne Paare gäbe es keine nächste Generation. Wenn diese drei Worte „Ich liebe dich“ ausgesprochen sind, braucht es sogar noch weniger Worte. Da reicht ein Blick, eine Berührung, um zu zeigen, dass man einander nah ist. Für den Ausdruck der Gefühle brauchen Menschen wenige Worte.
Eine ereignisreiche achte Woche: Ich untersuche Reiseführerprosa. Mache einen kleinen Kunstrundgang. Und auf der Ega bekomme ich einen Anfall von Feminismus.
Die Freibadsaison hat begonnen! Trotz gutem Wetter gehe ich nur zweimal baden. Denn tagsüber grübele ich über den Roman, und sowieso bin ich in einer Fassbinder-Schleife gelandet.
In meiner sechsten Woche lande ich wieder einmal in der Andreasstraße. Ich entdecke eine neue Lieblingsautorin. Und es wird heiß.
Die fünfte Woche ist wieder verregnet. Ich gehe ins Puppentheater, erlebe einen nassen Männertag und (natürlich) lese.
In der monatlichen Reihe "Standpunkte" legen prominente Personen des öffentlichen Lebens der Landeshauptstadt Erfurt ihre persönliche Sicht und Auffassung zur Sprache und ihre Beziehung zum Wort dar. Im Juni ist das die diesjährige Erfurter Stadtschreiberin.
Immer noch Regen: Statt der Ega besuche ich die Andreasstraße. Höre ein Orgelkonzert. Und ganz unerwartet eröffnet Erfurt mir einen neuen Blick auf Leipzig.
In meiner dritten Woche frage ich mich, wie konkrete Literatur aussähe, und finde im Kino den Unterschied zwischen Wissenschaftlern und Autoren heraus.
Ich verlaufe mich nicht mehr so oft wie in der ersten Woche. Lerne neue Wörter. Gehe ins Kino. Und lese viel.
In meiner ersten Erfurter Woche versuche ich trotz Regen, so viel wie möglich zu entdecken. Zum Beispiel Straßennamen. Und die Roland-Matthes-Schwimmhalle.