Erfurter Notizen 3
Seit April entdeckt Tom Schulz, Erfurts diesjähriger Stadtschreiber, die Stadt. Hier im Tagebuch lässt er alle Interessierten an seinen Eindrücken teilhaben.
Seit April entdeckt Tom Schulz, Erfurts diesjähriger Stadtschreiber, die Stadt. Hier im Tagebuch lässt er alle Interessierten an seinen Eindrücken teilhaben.
Seit April entdeckt Tom Schulz, Erfurts diesjähriger Stadtschreiber, die Stadt. Hier im Tagebuch lässt er alle Interessierten an seinen Eindrücken teilhaben.
Seit April entdeckt Tom Schulz, Erfurts diesjähriger Stadtschreiber, die Stadt. Hier im Tagebuch lässt er alle Interessierten an seinen ersten Eindrücken teilhaben.
„Ich will raus“, Purple Schulz hat es mir, der städtischen Boulevard-Palme vom Anger, angetan: Endlich! Heute war es für mich soweit. Die Temperaturen meinten es gut mit mir, nun stehe ich mit fünf Brüdern und Schwestern gemeinsam mit den sieben Oleandersträuchern wieder auf meinem geliebten Anger. Unsere drei Artgenossen, mit denen wir unser Winterquartier teilten, verbringen den Sommer in der Bahnhofstraße und andere „Verwandte“ wiederum sonnen sich vor dem Landgericht.
Zum Abschluss der Serie „40 Jahre Ausbildung im Garten- und Friedhofsamt“ stellt sich eine junge Auszubildende vor. Gemeinsam im Gespräch mit der Ausbildungsleiterin Birgit Kurowsky werden unterschiedliche Themengebiete der Ausbildung beleuchtet. Außerdem wird erzählt, wie sich sowohl Auszubildende als auch Ausbilderin dem Beruf entgegenstellen und von ihren Erfahrungen und Zukunftswünschen berichten. Das Ziel der jungen Dame ist es Frauen Mut zu machen, sich trotz körperlich schwerer Arbeit für diesen Beruf zu bewerben und ihr Glück zu versuchen, denn auch bei ihr ging es nicht gleich nach der Schule zur Ausbildung.
Schon zum elften Mal in Folge (!) wurde dem Garten- und Friedhofsamt die Auszeichnung „Erfolgreicher Ausbildungsbetrieb“ verliehen. Und zwar im Beruf Gärtner/Gärtnerin in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau.
Was lernt man in einem dualen Studium der Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Stadtverwaltung Erfurt? Ein Auszubildender erzählt es.
Dass es für eine berufliche Neuorientierung nie zu spät ist, zeigt sich am Beispiel von Rainer Oppawsky. Er ist momentan der Lehrmeister für den Gärtnerberuf im Garten- und Friedhofsamt. Hier erzählt er von seinem Werdegang:
Was lernt man bei einer Ausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin bei der Stadtverwaltung Erfurt? Ein Auszubildender erzählt es.
Ein lauer Freitagnachmittag, das Autofenster ist offen, man freut sich auf das bevorstehende Wochenende und fährt langsam durch die Dreißigerzone im Feierabendverkehr. Klack klack. Klack klack. Tausende Autos fahren über diesen Kanaldeckel.
Begonnen und aufgebaut wurde diese Ausbildung von Erika Schüßling. Sie war bis 2006, fast 30 Jahre lang, erfolgreich und mit dem größten Engagement als Ausbildungsleiterin in der Stadtverwaltung tätig. Sie machte es sich täglich zur Aufgabe jungen Menschen das nötige Wissen zu vermitteln, damit sie mit bestmöglichen Ergebnissen ihren Abschluss erreichen.
Dass Bestatter immer dunkle Haare, eine eiserne Mine und keinen Sinn für Humor haben, wird durch das Erscheinungsbild von Sophie Marie Toll widerlegt. Die aus Tunzenhausen (bei Sömmerda) stammende 20-jährige ist in ihrem zweiten Ausbildungsjahr und kann sich nur gegen den Stereotyp aussprechen.
„Geläuff“ und „Narrenwerk“ – harsche Worte sind es, mit denen Martin Luther einst das Pilgern und Wallfahren bedachte. Heute kann man pilgernderweise sogar auf dem Lutherweg den Spuren der Reformation folgen und kein evangelischer Pilger hat das Gefühl, Luther auf die Füße zu treten, wenn er das „Beten mit den Füßen“ praktiziert.
Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Erfurt ist die größte Kommunalverwaltung Thüringens und zugleich Arbeitgeber für über 3.000 Beschäftigte. Als "Blumenstadt" hat Erfurt zahlreiche Park- und Grünanlagen sowie sonstige Grünflächen wie Friedhöfe, Baumbestände und Spielplätze, die durch die Stadtverwaltung gepflegt werden müssen.
Vier Monate vergehen so schnell, wie das Wasser der Gera dahinfließt. Schon geht meine Zeit als Erfurter Stadtschreiberin zu Ende, und ich muss Abschied nehmen.
Die Leute sind verrückt nach Eis! Daran gibt es keinen Zweifel. Seit ich Anfang April hier in die Altstadt gezogen bin, sehe ich jeden Tag Männer, Frauen und Kinder Eis leckend und löffelnd herumlaufen. Bei jeder Wetterlage. Die Marktstraße, der Benediktsplatz, der Anger, Krämerbrücke, Wenigemarkt … Es wimmelt von Eisliebhabern. Die zwei grünen Plätze hinter der Krämerbrücke haben die Eislecker fest in der Hand. Schon wenn man eine Schlange von weitem sieht, kann man sicher sein, dass es um Eis geht. In Berlin konkurrieren noch Currywurst, geröstete Maronen, frischgepresster Orangesaft, Coffee-to-go oder Obstbecher. Hier in Erfurt haben die kalten Kugeln das Monopol auf der Straße.
Wer nach Erfurt kommt, landet irgendwann auf dem Domplatz. Und wenn er Glück hat, ist gerade Markt. Der ist etwas ganz Besonderes. Unter anderem deshalb, weil die Stände nicht so dicht aneinander stehen, sondern viel Platz zum Bummeln lassen. Wer hier einkauft, hat stets den prächtigen Dom und die Severikirche vor Augen. Und wenn man sich umdreht, verführen gemütliche Cafés und Restaurants zum Rendezvous.
„Bach auf dem Bierdeckel“. Lese ich richtig? Ja, das Konzert heißt tatsächlich „Bach auf dem Bierdeckel“ und gehört zu den „Thüringer Bachwochen“. Das will ich genauer wissen.
Ich habe ein neues Fahrrad! In Berlin das optimale Verkehrsmittel, aber wie mag es mir damit in Erfurt ergehen? Ich sehe den Steigerwald auf dem Stadtplan und fasse einen Entschluss. Am Morgen wird gearbeitet, ein leichtes Mittagsessen aus Brot mit Käse, dann schwinge ich mich in den Sattel und fahre los. Es ist kurz nach eins. Nach nur einer Viertelstunde stehe ich am Ende der Eichendorffstraße und seufze: Der Weg vor mir ist so steil, dass meine Radtour ein jähes Ende findet. Ich stelle das Rad ab und gehe lieber zu Fuß.
Wie heißt Erfurt auf Chinesisch? Geschrieben ist es ein kleines Kunstwerk: 爱尔福特. Die Aussprache ist sehr viel einfacher: ai-er-fu-te. Wenn man das zurückübersetzt, heißt es: „Geliebt vom besonderen Glück.“ Da habe ich’s gut getroffen! Ist Erfurt nicht wirklich eine Stadt mit besonderem Glück? Gegründet auf dem Geheimnis der Waidpflanze, dem „Erfurter Blau“, eine Stadt mit einer tausendjährigen Synagoge und der vielleicht ältesten deutschen Universität, am Ende des Krieges gerade noch vor einem verheerenden Bombenangriff gerettet. Ja, das schöne, stolze Erfurt ist eine Glücksstadt. Sich dort als Stadtschreiberin zu bewerben, ist eine gute Idee.