Äußere Oststadt – Entwicklung eines neuen, energieeffizienten und urbanen Stadtteils

Foto: Blick auf das neue Quartier "Posthof" Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Die Landeshauptstadt Erfurt kann seit mehr als einem Jahrzehnt wieder einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen. Aktuelle Prognosen besagen auch in den kommenden Jahren eine stabile Bevölkerungsentwicklung. Damit verbunden ist eine steigende Nachfrage nach ökologisch und energetisch zukunftsfähigem Wohnraum in verschiedenen Segmenten – vor allem in der City und in Innenstadtnähe.

Da die Sanierung im Altbaubestand weitestgehend abgeschlossen ist, steht die Neu- bzw. Nachnutzung noch vorhandener Brachflächen im Focus der Stadtentwicklung. Mit dem durch den wirtschaftlichen Strukturwandel verbundenen Freiwerden größerer, ehemals gewerblicher Areale sind hier Spielräume zur Erneuerung – z. T. auch ganzer Stadtteile – gegeben.

Die Äußere Oststadt verfügt über die letzten großen ungenutzten Flächen innerhalb des Stadtgebiets. Angesichts der aktuellen Entwicklungstendenzen eröffnet der Bedarf nach Wohnraum dem ausgedehnten Areal zwischen den Fachhochschulstandorten nördlich der Leipziger Straße und der geplanten "ICE-City" im Süden eine neue Perspektive.

Karte: Lage im Stadtgebiet Karte: © Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Ausgehend vom städtebaulichen Leitbild der kompakten nutzungsgemischten Stadt und unter den Aspekten Energieeffizienz, Klima- und Lärmschutz, geringem Flächenverbrauch sowie Ausnutzung technischer Infrastrukturen beabsichtigt die Stadt Erfurt, das Flächenpotenzial des unweit der historischen Altstadt gelegenen Gebiets zu erschließen und schrittweise ein neues, energieeffizientes urbanes Quartier mit einem Mix von Wohnen, Arbeiten, Verwaltung und Dienstleistung zu entwickeln.

Südlich der Leipziger Straße soll bis 2030 ein moderner Stadtteil mit bis zu 1.520 Wohnungen entstehen. Dem Rechnung tragend sind neue Grün- und Freiraumangebote vorgesehen, die die Attraktivität der gesamten Oststadt steigern werden. Hierzu trägt auch die vorhandene gute fußläufige bzw. künftige ÖPNV-Anbindung in die Innenstadt bei. Nach 2030 kann das Wohnungsbauangebot um weitere 660 Wohneinheiten steigen.

Nördlich der Leipziger Straße, im Gebiet "Greifswalder Straße", entstehen weitere 480 Wohnungen, ein Schulcampus mit Sporthalle sowie ein Einkaufs- und Versorgungszentrum.

Insgesamt könnten in der Äußeren Oststadt ca. 2600 – 2700 Wohneinheiten entstehen.

Bürgerbeteiligung zur Entwicklung der Äußeren Oststadt

Foto: Bürgerbeteiligung zur Entwicklung der Äußeren Oststadt Foto: © Büro für urbane Projekte, Leipzig

Die Stadt Erfurt bezog ihre Bürgerschaft in die Entwicklung des neuen Stadtteils schon in einer frühen Planungsphase aktiv ein. Bürgerwerkstatt und Bürgerdialoge gaben und geben allen Interessierten die Möglichkeit, Vorschläge und Ideen in die Planung einzubringen und Fragen mit der Stadtverwaltung und den Fachplanenden zu erörtern.

Chronik der Bürgerbeteiligungen

Entwicklung des Rahmenkonzepts 2014/15

  • 22.09.2014: Auftakt Bürgerveranstaltung
  • 27.09.2014: Bürgerwerkstatt
  • 10.03.2015: Bürgerdialog
  • 15.06.2021: Rundgang mit den Fraktionen
  • 22.06.2021: Rundgang mit den Fraktionen
  • 14.09.2021: Bürgerveranstaltung – Begehung Äußere Oststadt
  • 21.09.2021: Bürgerveranstaltung – Begehung Äußere Oststadt

Vorstellung und Diskussion des weiterentwickelten Rahmenplans

  • 15.06.2021: Rundgang mit den Fraktionen
  • 22.06.2021: Rundgang mit den Fraktionen
  • 14.09.2021: Bürgerveranstaltung – Stadtspaziergang Äußere Oststadt
  • 21.09.2021: Bürgerveranstaltung – Stadtspaziergang Äußere Oststadt

Beteiligung der Bürgerschaft an Bauleitplanungen

Für die Aufstellung von Bauleitplänen schreibt das Baugesetzbuch (BauGB) ein streng formalisiertes Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung vor, an welches die Stadt gebunden ist. So erfolgt eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach  § 3 Abs. 1 Satz 1 BauGB zum Vorentwurf, soweit auf diesen nicht nach dem Gesetz verzichtet werden kann. In jedem Fall findet eine Öffentliche Auslegung des Entwurfes nach § 3 Abs. 2 BauGB statt. Dauer, Ort und Umfang der Beteiligung wird hierbei ortsüblich im Amtsblatt der Stadt mitgeteilt. Interessierte können die Unterlagen jeweils im Bauinformationsbüro sowie auf den Internetseiten der Stadt einsehen.

Bebauungsplan Frühzeitige Bürgerbeteiligung Öffentliche Auslegung
KRV684 "Alter Posthof 29.03.2016 – 29.04.2016 30.07.2018 – 31.08.2018
ALT683 "ICE-City, Neues Schmidtstedter Tor/
Turm West"
17.05.2016 – 30.05.2016
28.02.2022 – 01.04.2022
 
KRV706 "ICE-City Ost/ Teil A" 27.05.2019 – 28.06.2019 30.08.2021 – 01.10.2021
JOV752 "Einkaufs- und Versorgungszentrum
Leipziger Straße"
13.05.2019 – 14.06.2019
(im Rahmen JOV416)
28.02.2022 – 01.04.2022
JOV753 "Wohnviertel Greifswalder Straße" 28.02.2022 – 01.04.2022  
JOV754 "Schulcampus Greifswalder Straße" voraussichtlich 06 – 07/2022  
JOV757 "Gewerbeflächen südlich Heckerstieg" Planung noch in Vorbereitung  

Näheres zu den einzelnen Planungen finden Sie unter der Rubrik "Bauleitplanungen"

Präsentation von Wettbewerbsergebnissen – Ausstellungen, Informationen, Presse

Die Ergebnisse der Wettbewerbe für Vorhaben im Gebiet wurden der Öffentlichkeit im Rahmen von Ausstellungen der Wettbewerbsbeiträge sowie im Internet vorgestellt. Ausstellungsort und -zeitraum wurde jeweils in der Presse bekannt gegeben.

Wettbewerb Ausstellung Internetpräsen-
tation ab
Promenadendeck 05.09.2017 – 15.09.2017
im Bauinformationsbüro Löberstraße 34   
09/2017
Hochhäuser ICE-City 15.12.2019 – 08.01.2020
im Angermuseum
14.01.2020 – 07.02.2020
im Bauinformationsbüro Warsbergstraße 1
01/2020
Neues Arbeiten ICE-City 01.09.2020 – 25.09.2020     
durch DB AG im Reisezentrum Hauptbahnhof Erfurt
10/2020
Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße 
 
28.09.2020 – 08.10.2020
in Alter Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14
02.07.2021 – 11.07.2021
im Angermuseum
09/2020
Wohnviertel Greifswalder Straße 02.07.2021 – 11.07.2021
im Angermuseum
05/2021
Schulcampus Greifswalder Straße 23.06.2021 – 28.06.2021
im Bauinformationsbüro Warsbergstraße 1
02.07.2021 – 11.07.2021
im Angermuseum
08/2021

Näheres zu den einzelnen Wettbewerben finden Sie unter der Rubrik "Projekte"

Integriertes städtebauliches Rahmenkonzept Äußere Oststadt

2015/16 – Erarbeitung eines Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts

Die Sanierungssatzung für die Äußere Oststadt ist seit dem 14.12.1996 rechtsverbindlich. Anhand der damals ermittelten städtebaulichen Missstände wurde eine grundlegende Umgestaltung angestrebt. Rückläufige Gewerbeansiedlungen und ein über die Jahre zu verzeichnender kontinuierlicher Bevölkerungszuwachs führten 2014 zur Entscheidung der Stadt Erfurt, die Entwicklungsziele für die "Äußere Oststadt" zu ändern.

2015 wurde für diesen Bereich durch das Büro für urbane Projekte aus Leipzig ein neues "Integriertes städtebauliches Rahmenkonzept" erarbeitet. Bestandsaufnahme und Beteiligungsprozesse ließen ein Planwerk entstehen, das als Orientierung für die Entwicklung und Stärkung der Äußeren Oststadt als Wohnstandort im innerstädtischen Verflechtungsbereich dient und über einen längeren Zeitraum entwickelt werden soll.

Am 20.01.2016 wurde vom Stadtrat das neue "Integrierte städtebauliche Rahmenkonzept" für einen Teilbereich des Sanierungsgebiets Äußere Oststadt und damit eine Neuausrichtung der Sanierungsziele beschlossen. Das Konzept gibt dabei in Grundzügen vor, wie die in der Äußeren Oststadt befindlichen untergenutzten bzw. brachliegenden Flächen revitalisiert und die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung eines neuen und attraktiven Wohnquartiers geschaffen werden sollen.

Für den Teilbereich der Stadtwerkefläche wurden die Sanierungsziele lediglich als Arbeitsgrundlage der Stadtverwaltung beschlossen; hier waren weitere detaillierte Untersuchungen und Gutachten erforderlich.

Nicht betrachtet wurde das Areal des ehemaligen Schlachthofs. Die Konkretisierung der Sanierungsziele war mit dem seit 08.02.2002 rechtsverbindlichen Bebauungsplan JOV416 'Bereich östlich der Greifswalder Straße' bereits erfolgt.

Unberücksichtigt blieb auch das Gebiet der Ladestraße, da aufgrund des Sanierungsfortschritts die Entlassung dieses Teilbereichs aus dem Sanierungsstatus absehbar war. Die Entlassung des Teilbereichs Ladestraße ist mit der Bekanntmachung am 01.10.2021 im Amtsblatt der Landeshauptstadt Erfurt inzwischen rechtswirksam (Satzung über die Teilaufhebung der Sanierungssatzung 'Äußere Oststadt' SA KRV421 für den Teilbereich Ladestraße (TAS005).

2022 – Fortschreibung des Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts

Die Äußere Oststadt ist seit 2015/16 als urbaner Stadtteil konzipiert, der sich in die folgenden Quartiere gliedert: Blumenschmidtstraße, Alter Posthof, Iderhoffstraße, Stadtwerkeareal und ICE-City Ost. Je nach Standort und Umfeld haben diese Flächen verschiedene Nutzungsprofile und eine entsprechend unterschiedliche bauliche Struktur, Dichte und Ausstattung mit Grün- und Freiräumen.

Karte: Integriertes städtebauliches Rahmenkonzept Äußere Oststadt 04/2022 Karte: © Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Mit der Fortschreibung des "Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts Äußere Oststadt 2022" werden die Sanierungsziele nun erstmals insgesamt für das ca. 72 ha große Sanierungsgebiet "Äußere Oststadt" definiert. Der überwiegend der Krämpfervorstadt angehörende Teil wird in nördlicher Richtung um den Planungsraum des ehemaligen Schlachthofgeländes im Stadtteil Johannesvorstadt erweitert. Dieser Bereich an der Greifswalder Straße soll durch jeweils neu aufzustellende Bebauungs- bzw. vorbereitende Bebauungspläne für die Vorhaben Wohnen, Schulcampus und Einzelhandel sowie für ein bestehendes Gewerbegebiet überplant werden.

Die Ausgangsbedingungen für die Fortschreibung des "Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts Äußere Oststadt" resultieren nach wie vor aus der großen Nachfrage nach Wohnraum in innerstädtischer Lage bei begrenztem Flächenangebot einerseits und den Möglichkeiten zur Wiedernutzung brachgefallener Flächen andererseits.

Wesentlicher Bestandteil des aktualisierten Konzepts sind Maßnahmen zur Entwicklung des Gebiets unter den Aspekten Klima- und Lärmschutz, geringer Landschaftsverbrauch und Ausnutzung bestehender technischer Infrastrukturen, um gegebene Potenziale aufzugreifen und Ressourcen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu schonen.

Aufgrund der Größe des Stadtteils, der vielfältigen Eigentumsverhältnisse sowie der Abhängigkeiten im Hinblick auf die Flächenverfügbarkeit orientiert sich das Rahmenkonzept auch weiterhin an den bestehenden Strukturen. Vorgegeben werden verschiedene städtebauliche, freiraum- wie auch verkehrsplanerische Ansätze, welche sukzessive umgesetzt werden können. Diese bieten einen verbindlichen und dennoch flexiblen Rahmen für eine geordnete und schrittweise Entwicklung des Gebiets und können bei Bedarf für eine neue planerische Ausgestaltung angepasst bzw. verändert werden.

Ziel ist, eine tragfähige Perspektive für die gesamte Äußere Oststadt aufzuzeigen. Ausgehend vom städtebaulichen Leitbild der kompakten nutzungsgemischten Stadt sollen ein differenziertes Wohnungsangebot für unterschiedliche Nutzergruppen, Adressen für Dienstleistung und Arbeit, eine bedarfsgerechte Versorgung, eine zukunftsfähige urbane Mobilität und qualitativ hochwertige Freiräume realisiert werden.

Mit der Fortschreibung des Rahmenplans 2022 liegt der Stadt Erfurt für das gesamte Sanierungsgebiet  "Äußere Oststadt" eine informelle Planung vor, die eine ganzheitliche Entwicklungsperspektive für dieses Areal aufzeigt und den vielschichtigen Rahmenbedingungen des Stadtgebiets und seiner einzelnen Teilflächen Rechnung trägt.

Die Sanierung nach Sanierungssatzung SA KRV421 "Äußere Oststadt" wurde mit der seit 01.10.2021 rechtsverbindlichen Satzung über die Teilaufhebung der Sanierungssatzung „Äußere Oststadt“ SA KRV421 für den Teilbereich Ladestraße (TAS005) bis zum 31.12.2030 verlängert

Bauleitplanungen

Karte: Ungefähre Lage der Plangebiete im Sanierungsgebiet Äußere Oststadt Karte: © Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Die in den vergangenen Jahren für die Äußere Oststadt beschlossenen grundlegenden Veränderungen hinsichtlich Bau- und Nutzungsstruktur werden nun schrittweise umgesetzt und die weitläufigen Brachflächen zwischen Johannes- und Krämpfervorstadt zu einem neuen energieeffizienten Stadtteil entwickelt.

Folgende Bauleitplanverfahren für das Gebiet 'Äußere Oststadt' befinden sich in Aufstellung bzw. Vorbereitung oder wurden bereits realisiert:

Vorhabenbezogener Bebauungsplan KRV684 "Alter Posthof"

Auf Grundlage des am 20.01.2016 bestätigten Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts Äußere Oststadt hat ein privater Investor, auf der viele Jahre brachliegenden Fläche zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Straße Am Alten Nordhäuser Bahnhof, das Wohnquartier "Alter Posthof" entwickelt.

Mit dem seit 29.01.2021 rechtsverbindlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplan KRV684 "Alter Posthof" wurde die planungsrechtliche Grundlage zur Neuordnung und Umsetzung des Projekts – unter Berücksichtigung der vorgegebenen Sanierungsziele – geschaffen und sichergestellt, dass ca. 465 Wohnungen im Segment Mietwohnungsbau auf dem alten Posthofgelände entstehen können.

Das Projekt ist fast vollständig realisiert.

Bebauungsplan KRV690 "Geschwister-Scholl-Straße/Iderhoffstraße"

Für das Areal zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Iderhoffstraße hat der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen.

Mittel- bis langfristiges Ziel ist die Umsetzung der Sanierungsziele durch eine behutsame Ergänzung vorhandener Strukturen, der Entflechtung von Nutzungskonflikten, der Erhaltung von denkmalgeschützten, ortsbildprägenden Gebäuden sowie nicht störender Gewerbebetriebe und diese städtebaulich in neue Bau- und Wohnstrukturen zu integrieren.

Mit der Festlegung, eine neue Erschließungsstraße in das Quartier zu führen, wird eine für die gesamte Äußere Oststadt sowie für die geplante südlich gelegene 'ICE-City' wichtige Anbindung für den motorisierten Individualverkehr und den ÖPNV initiiert.

Bebauungsplan KRV706 "ICE-City Ost, Teil A"

Das ca. 9 Hektar große Plangebiet befindet sich in der südlichen Krämpfervorstadt zwischen Stauffenbergallee, Thälmannstraße und den südlich angrenzenden Bahnbetriebsgleisen. Die Erschließung erfolgt von der Straße Zum Güterbahnhof sowie der Rathenaustraße und Raiffeisenstraße.

Mit der Aufstellung des Bebauungsplans sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine geordnete städtebauliche Umnutzung nicht mehr für Bahnzwecke benötigter Flächen geschaffen und die Konkretisierung der Sanierungsziele vorgesehen werden.

Bestandteil ist der "Zughafen" als Sondergebiet zur Nutzung für Kreativwirtschaft und kulturelle Veranstaltungen.

Vorhabenbezogener Bebauungsplan ALT683 "ICE-City Ost, Neues Schmidtstedter Tor/ Turm West"

Der in Aufstellung befindliche vorhabenbezogene Bebauungsplan sieht die Umsetzung des Städtebauprojekts 'ICE-City Ost' im Teilbereich Neues Schmidtstedter Tor/Turm West vor.

Für den Turm West ist eine Hotelnutzung im 4-Sterne-Plus-Segment mit Konferenz-  und Tagungsräumen sowie einer gastronomischen Einrichtung als Beitrag zu einem funktionalen und qualitätsvollen Stadtraum vorgesehen.

Das ca. 0,6 Hektar große Plangebiet befindet sich in der südöstlichen Altstadt zwischen Kurt-Schumacher-Straße, Schmidtstedter Straße, Trommsdorffstraße, dem Flutgraben und den südlich angrenzenden Bahnbetriebsgleisen und umfasst die Grundfläche des Gebäudes 'Turm West' einschließlich Tiefgarage und dessen Umfeld.

Das Quartier liegt im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet SA ALT489 "Bahnhofsquartier".

Einfacher Bebauungsplan KRV647 "Blumenschmidtstraße"

Das Plangebiet zwischen dem neuen Wohnquartier "Alter Posthof" und dem künftigen Einkaufs- und Versorgungszentrum (EVZ) an der Leipziger Straße stellt sich als städtebaulich inhomogener Bereich dar.

Prägend für das Quartier Blumenschmidtstraße ist eine Wohn- und Gewerbebebauung mit gemischten Nutzungsstrukturen sowie Flächen für den Gemeinbedarf zwischen Hallesche Straße und der Straße Am Alten Nordhäuser Bahnhof mit den verschiedenen Sozial- und Bildungseinrichtungen.

Dieses Raum- und Nutzungsgefüge soll grundsätzlich erhalten und durch ergänzende Bau- und Nutzungsstrukturen arrondiert werden. In Anbetracht seiner gut erschlossenen Lage an der Stadtbahnlinie wie auch innerhalb des Stadtgefüges sind durch planungsrechtliche Steuerungsmaßnahmen untergenutzte Flächen aufzuwerten. Der einfache Bebauungsplan KRV647 "Blumenschmidtstraße" soll die geplante Entwicklung sichern.

Vorhabenbezogener Bebauungsplan JOV752 "Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße"

Das ehemalige Schlachthofgelände im Bereich der Äußeren Oststadt soll neu geordnet und verschiedenen Nutzungen zugeführt werden. So sollen ein Wohnviertel, ein Schulcampus sowie ein zugehöriges Einkaufs- und Versorgungszentrum entstehen.

Als erster Baustein und Auftakt der geplanten Vorhaben wurde für den ca. 1,4 Hektar großen Teilbereich nördlich der Leipziger Straße die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes JOV752 "Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße" beschlossen.

In Anbetracht der städtebaulichen Relevanz wurde 2020 ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, der auch die funktionale Verbindung der anderen Projektteile gewährleisten sollte. Der Preisträgerentwurf des Büros Junk und Reich aus Weimar kommt zur Realisierung.

Vorhabenbezogener Bebauungsplan JOV753 "Wohnviertel Greifswalder Straße"

Als weiterer Bestandteil im Gesamtvorhaben zur Revitalisierung der Brachfläche Alter Schlachthof wurde für einen ca. 4 Hektar großen Teilbereich nördlich der Kreuzung Leipziger Straße/ Greifswalder Straße die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes JOV753 "Wohnviertel Greifswalder Straße" beschlossen.

In Umsetzung der Ergebnisse eines 2020 durchgeführten Realisierungswettbewerbes ist die Neuordnung des Quartiers und die Realisierung von ca. 470 bis 480 Wohnungen unterschiedlicher Wohnformen und -größen für alle Generationen sowie einer Kindertagesstätte für ca. 60 bis 90 Plätze vorgesehen.

Die beiden Büros Winking Froh Architekten aus Hamburg (Siegerentwurf für die Quartiersrandbebauung des Wohnquartiers (Bereiche A bis C)  und Wiencke Architekten aus Dresden (Preisträger für die Bebauung des Blockinnenbereich des Wohngebiets – Bereich D) erhielten den Zuschlag für die weitere Bearbeitung des Projekts.

Bebauungsplan JOV754 "Schulcampus Greifswalder Straße"

Im Rahmen der Revitalisierung der Brachfläche Alter Schlachthof soll für die ca. 0,2 Hektar große Fläche zwischen dem geplanten neuen Wohnquartier und dem zukünftigen Einkaufs- und Versorgungszentrum die Aufstellung des Bebauungsplanes JOV754 "Schulcampus Greifswalder Straße" beschlossen werden.

Gemäß Schulnetzplan der Landeshauptstadt Erfurt von 2019/ 20 und 2023/ 24 sind – den in der Äußeren Oststadt geplanten neuen Wohnungen Rechnung tragend – zusätzliche Schulstandorte im Bereich der Krämpfer- und Johannesvorstadt erforderlich. So soll ein moderner Schulcampus mit Grundschule, Gymnasium und 2-Felder-Sporthalle für bis zu 1.000 Schülerinnen und Schülern sowie die dazugehörigen Freianlagen entstehen.

Grundlage der Planung ist der Preisträgerentwurf des 2020/2021 ausgelobten Realisierungswettbewerbs vom Büro Pussert Kosch Architekten aus Dresden.

Bebauungsplan JOV757 "Gewerbeflächen südlich Heckerstieg"

Mit einem Bebauungsplan JOV757 "Gewerbeflächen südlich Heckerstieg" soll das bestehende Gewerbegebiet  im nördlichen Bereich des ehemaligen Schlachthofgeländes – zwischen Wustrower Weg und Heckerstieg – gesichert und entwickelt werden.

Hierbei ist eine standortverträgliche Nachnutzung der Flächen Greifswalder Straße 23  und Heckerstieg 6 – z. B. durch nicht störendes Gewerbe/ Dienstleistungsbetriebe  – sowie eine Aufwertung des gesamten Areals durch Pflanzmaßnahmen mit Großgrün vorgesehen.

Der Aufstellungsbeschluss und die Billigung des Vorentwurfes sollen im 2. Quartal 2022 erfolgen.

Stadtwerkeareal

Für den ehemaligen Gas- und Kraftwerkstandort südlich der Iderhoffstraße lagen zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Rahmenkonzepts Äußere Oststadt 2015/16 keine hinreichenden Unterlagen vor, die bei einer Neubebauung des Areals zu einer Beurteilung der notwendigen Altlasten-Sanierungsmöglichkeiten und den damit verbundenen Aufwendungen kamen.

Daher wurden weitergehende Untersuchungen durchgeführt und Gutachten in Auftrag gegeben, um die Altlasten-Situation angemessen beurteilen zu können. Die auf Grundlage dieser Erkenntnisse erarbeitete "Städtebauliche Studie Quartier Stadtwerke" untersuchte im Hinblick auf die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten des Stadtwerkegeländes verschiedene Varianten. Eine im Ergebnis entstandene Vorzugslösung sieht die strukturelle Neuordnung der Flächennutzungen gegenüber dem Rahmenkonzept von 2016 vor, die in seiner Fortschreibung von 04/2022 dargestellt ist.

Das Ziel, ein attraktives Wohnquartier mit einem Stadtteilpark zu entwickeln, wird auch weiterhin verfolgt.

Fachplanungen/ Weiterführende Planungen

Die im Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzept 2016 in Grundzügen dargestellte Entwicklungsperspektive der Äußeren Oststadt verlangt neben detaillierten Konzepten für einzelne Quartiere auch das gesamte Plangebiet betreffende Fachkonzepte sowie die Prüfung erforderlicher Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Sportanlagen und Einzelhandelseinrichtungen.

Die Fachkonzepte sollen die schrittweise Entwicklung der Quartiere aufeinander abstimmen und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit des gesamten Stadtteils sowie die Umsetzbarkeit der einzelnen Bebauungspläne und Detailkonzepte sicherstellen.

Energiekonzept

Ziel und Markenzeichen der Versorgung in der Äußeren Oststadt ist die weitgehende Nutzung lokal verfügbarer energetischer Potenziale aus erneuerbaren Quellen (Solarthermie und Photovoltaik) und gewerblicher Abwärme. Das Versorgungskonzept trägt damit zur Umsetzung des angestrebten Erfurter Energiemodells bei. Darauf aufbauend ergänzt ein Konzept zur Integration von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge das Ziel, CO2-Emissionen und Lärm im Stadtgebiet zu reduzieren und den Anteil an E-Mobilität zu erhöhen.

Grafik: Funktionsschema Energieversorgungskonzept Grafik: © BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Stadttechnik

Das Energiekonzept zeigt Wege und Potenziale einer zukunftsweisenden, ökologisch verantwortbaren und wirtschaftlich vertretbaren Energienutzung für den neu zu entwickelnden nachhaltigen Stadtteil Äußere Oststadt. Die Empfehlungen zur Umsetzung fließen in die Erstellung der Bebauungspläne und sonstigen Festsetzungen ein.

Zu den Bestandteile des Energiekonzepts gehören: Wärmeversorgung, Stromversorgung, Kälteversorgung und Mobilität.

Verkehrskonzept

Ausgehend von den Zielstellungen des "Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzepts Äußere Oststadt" sollen mittels einer Studie die verkehrlichen Auswirkungen, die mit der Realisierung dieses Konzepts verbunden sind, vertiefend untersucht werden.

Gleichzeitig soll mit der Entwicklung der Äußeren Oststadt als zukünftiger Wohnstandort ein nachhaltiges Mobilitätskonzept erarbeitet werden, dass die bestehenden Defizite der angrenzenden Gebiete berücksichtigt und auch zeitgemäße sowie alternative Mobilitätsformen befördert und verknüpft.

Mit dem Ziel eines "multimodalen Erschließungssystems" sollen attraktive Voraussetzungen für den Fuß- und Radverkehr geschaffen werden. Rückgrat des Konzepts wird ein leistungsfähiger und hoch attraktiver Nahverkehr sein, bei dem adäquat zum Besiedlungsfortschritt auch der Einsatz neuartiger emissionsloser  Verkehrsmittel bis hin zum Einsatz autonom verkehrender Elemente denkbar ist.

Forschungsprojekt Infra-urban

Das Forschungsprojekt INFRA-URBAN untersuchte sektorenübergreifende Vernetzungen und Optimierungen kommunaler Infrastruktursysteme auf ihre Wechselwirkungen bezüglich eines effizienten und langfristig nachhaltigen Ressourceneinsatzes und der Systemresilienz. Gleichzeitig wurden die finanziellen Belastungen von Konsumenten mit den sozial-ökologische Zielen gegenübergestellt. Die Erkenntnisse des Projektes wurden für eine Veröffentlichung in Form einer Handreichung aufbereitet.

Im Nachfolgeprojekt INFRA-URBAN-E wird die Umsetzung der im Energiekonzept anvisierten Sektorenkopplungen für die Äußere Oststadt begleitet. Die Erkenntnisse des Projektes sollen nachahmende Hinweise geben, auf welche Aspekte bei der Umsetzung geachtet werden soll und wie mit Hindernissen umgegangen werden kann. 

Forschungsprojekt HeatResilientCity

Im Forschungsprojekt HeatResilientCity II (HRC II) werden Praxis-Agierende auf der Basis von Forschungsergebnissen befähigt, die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an sommerliche Hitze zu forcieren und zu verstetigen. Die zweite Förderphase baut dabei auf den Ergebnissen des Vorläuferprojekts HRC auf (10/2017 – 01/2021), welches wirksame, sozial gerechte und nutzerakzeptierte Anpassungsmaßnahmen entwickelte und umsetzte. Es identifizierte zudem wesentliche Agierende, Treiber und Hindernisse von Anpassungsmaßnahmen.

Auf dieser Wissensbasis, die in HRC II auf der Ebene von verschiedenen Gebäude- und Siedlungsstrukturtypen erweitert und generalisiert wird, sollen Praxis-Agierende "passgenau" beraten und qualifiziert werden. Das Wissen wird zudem in bestehenden und neu zu schaffenden Netzwerken etabliert. Das Verbundprojekt HRC II setzt auf den bewährten Forschungsverbund, der um Partner und Partnerinnen aus dem Bereich Gesundheitsförderung und Prävention erweitert wurde.

Im Rahmen des Projektes wurden viele Maßnahmen vorgestellt bzw. umgesetzt, darunter:

  • 50 klimaangepasste Bäume und Sträucher für die Erfurter Oststadt auf brachliegenden Baumscheiben,
  • Baumpatenschaften für Erfurt,
  • Bewässerungsinitiative für die Stadtbäume in der Oststadt,
  • Optimierung des sommerlichen Wärmeschutzes – Gebäudekonzept für ein gründerzeitliches Mehrfamilienhaus,
  • Hitze-Portal der Landeshauptstadt Erfurt.

Projekte

In der Äußeren Oststadt befinden sich die letzten freien großen Flächen, die im Rahmen einer erfolgreichen Revitalisierung für neue Planungen zu Verfügung stehen und seit einigen Jahren im Fokus der Stadtentwicklung stehen.

Die steigende Nachfrage nach Wohnraum in Verbindung mit sozialer Infrastruktur und den zugehörigen bedarfsgerechten Handels- und Versorgungseinrichtungen bietet den Brachflächen zwischen der Krämpfervorstadt und der Bahnlinie nach Nordhausen eine neue Perspektive. Die Stadt Erfurt plant daher, das Quartier zu einem attraktiven, energieeffizienten urbanen Stadtteil mit Grün- und Freiflächen zu entwickeln.

Verschiedene Projekte sind hier in nächster Zeit geplant bzw. befinden sich in der Realisierungsphase. So sollen neue Wohnquartiere mit nachgefragten Wohnformen, ein Einzelhandels- und Versorgungszentrum (EVZ) sowie ein Schulcampus mit Grundschule, Gymnasium und Sporthalle entstehen. Sie werden die Attraktivität des gesamten Umfelds steigern und zudem mit etwa 1.700 neuen Wohnungen das vorhandene Defizit an benötigtem Wohnraum im Stadtgebiet weiter abbauen.

Wohnquartier "Alter Posthof"

Die Äußere Oststadt ist in einzelne Bereiche unterteilt, zu denen das Quartier "Alter Posthof" gehört. Die Brachfläche des bis Ende der 1990er Jahre ansässigen Betriebshofs der Post und Telekom liegt zwischen Geschwister-Scholl-Straße und der Straße Am Alten Nordhäuser Bahnhof. Mit dem weitgehend beräumten Gelände steht eine große, zusammenhängende innenstadtnahe Entwicklungsfläche zur Verfügung, die für eine neue Wohnbebauung vorgesehen ist.

Karte: Lageplan des Wohnquartiers Alter Posthof Karte: © hohmuth + partner architekten, Leipzig

Das am östlichen Rand der Krämpfervorstadt liegende Areal ist geprägt von gründerzeitlicher Blockrandbebauung, einem Bereich von sich auflösenden Stadtstrukturen mit teilweise gewerblichen Nutzungen und durch den östlich bestehenden Bahndamm. Westlich dieser Fläche befinden sich nicht störende Dienstleistungen, die als Nutzungen am Standort verbleiben sollen, und östlich der Straße Am Alten Nordhäuser Bahnhof ein Lebensmittelmarkt sowie Lagergebäude. Vorgesehen ist eine städtebauliche Neuordnung dieses Teilbereichs.

Der Alte Posthof ist Erfurts derzeit größtes Wohnquartier, das Anfang 2022 fertiggestellt und zugleich die erste Neubebauung in der Äußeren Oststadt sein wird. Ein privater Investor errichtet auf einer Fläche von ca. 4,5 Hektar 465 Wohnungen mit Tiefgaragenplätzen sowie attraktiven Grünflächen, die insbesondere Familien ein neues Zuhause geben.

Die im Karree konzipierte Bebauung lässt private Innenhöfe entstehen die als grüne Quartiersmitte zur Adressbildung des neuen Areals beitragen und ansprechende Spiel- und Aufenthaltsräume bieten sollen.

Die Erschließung und Bebauung erfolgten auf Grundlage des vorhabenbezogenen Bebauungsplans KRV684 "Alter Posthof".

Projektdaten
Standort Geschwister-Scholl-Straße/Am Alten Nordhäuser Bahnhof
Grundstücksgröße ca. 4,5 Hektar
Bauherr privat
Architekt hohmuth + partner architekten, Leipzig
Freiraumplanung Friedemann & Weber, Erfurt
Anzahl der Wohneinheiten 465
Bauzeit 2019 bis Anfang 2022

 

Stadtteilpark Ost

Mit der Neuordnung der Äußeren Oststadt sollen zugleich auch qualitative und funktionale Defizite der angrenzenden Inneren Oststadt ausgeglichen werden. So weist insbesondere dieses Gebiet aufgrund seiner gewachsenen Bau- und Raumstrukturen einen deutlichen Mangel an Freiraum und Grün auf. Der Anteil an öffentlich nutzbarer Freifläche liegt hier deutlich unter dem Erfurter Durchschnittswert von 4,7 qm pro Einwohner. Neben dem Fehlen öffentlicher Grün- und Freiräume besteht auch bei den öffentlichen Spiel- und Freizeitbereichen ein ausgeprägter Mangel.

Grafik: Stadtteilpark Ost - Ausschnitt aus Rahmenkonzept Äußere Oststadt Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Die konkrete Einordnung des "Ostparks" auf dem Areal des ehemaligen Gas- und Kraftwerkestandorts Ruhrstraße/Iderhoffstraße ist das Ergebnis der städtebaulichen Studie "Quartier Stadtwerke" aus dem Jahr 2017. Auftraggeber dieser Studie war die SWE Energie GmbH in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Erfurt. Die Planung wurde im Nachgang zum 2016 bestätigten "Integrierten städtebaulichen Rahmenkonzept" für den südlichen Teilbereich  – dem "Quartier  Stadtwerke" – in Auftrag gegeben, da zum Zeitpunkt der Untersuchungen noch keine abschließend geklärten Maßnahmen zur Altlastsanierung vorlagen.

Die Parkanlage wird eine Gesamtfläche von ca. 15.300 qm umfassen. Nördlich schließen sich relativ homogen geprägte Wohnquartiere und südlich die gemischten Bauflächen zwischen ICE-City und Äußerer Oststadt an. Im Westen wird der künftige Park von einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Erschließungsstraße begrenzt, im Osten geht er in die Brachfläche des Gleisdreiecks der Bahnstrecke Erfurt–Weimar über.

Um die Gestaltungsmöglichkeiten am Standort zu analysieren, wurde durch die Stadtverwaltung Erfurt eine Studie beauftragt. Mit der Studie liegt der Stadt ein erstes Konzept zur Entwicklung eines erholungswirksamen Freiraums vor, der die Attraktivität der gesamten Krämpfervorstadt – der Inneren und Äußeren Oststadt – mit wohnungsnahen, familien- und altersgerechten Freiraumangeboten spürbar steigern wird. Ansprechende Aufenthaltsqualitäten sollen multifunktionale sowie flexible Erholungs- und Nutzungsmöglichkeiten bieten.

Die Planung sieht vor, den Park in der neuen EFRE-Periode 2021 bis 2027 anzulegen.

Projektdaten
Standort Ruhrstraße/Iderhoffstraße (Fläche des ehemaligen Gaswerks)
Grundstücksgröße 1,35 Hektar
Bauherrin Landeshauptstadt Erfurt
Studie plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt
Aktueller Stand in Vorbereitung
Bürgerbeteiligungsprozess

Die Entwicklung eines größeren neuen Stadtteilparks erfordert zwingend  die Einbeziehung der Bewohnerschaft der angrenzenden Quartiere. Die Stadt Erfurt möchte daher den bereits 2017 initiierten Beteiligungsprozess objektkonkret fortsetzen und erneut in einen Dialog mit betroffenen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern insbesondere aus der Krämpfervorstadt treten. Die Studie dient der Diskussion und kann im Prozess verändert oder auch bestätigt werden, das Ergebnis ist offen.

Der Beteiligungsprozess soll durch ein externes Büro durchgeführt werden. Hierzu wird ein Vergabeverfahren durchgeführt, bei dem drei Büros anhand einer noch zu erarbeitenden Aufgabenstellung um Teilnahme gebeten werden.

Vier Vorhaben auf dem ehemaligen Schlachthofgelände

Das Gelände des alten Schlachthofs nördlich der Kreuzung Leipziger Straße/Greifswalder Straße ist ein Baustein der Äußeren Oststadt auf dem Weg zu einem modernen, urbanen Stadtviertel und eine der bedeutendsten stadtplanerischen Maßnahmen im östlichen Bereich von Erfurt. Die Entwicklung dieses Quartiers zum Gewerbestandort begann 1869. Der Schlachthof nahm 1913 die Produktion auf. Im Zuge der Deindustrialisierung der 1990er Jahre wurde u.a. auch dieser Betrieb eingestellt, die Gebäude blieben bis heute überwiegend ungenutzt.

Grafik: Nutzungsschema des ehemaligen Schlachthofgeländes Grafik: © Planungsbüro Quaas, Weimar

Im Zusammenhang mit der vorgesehenen Nutzungsmischung sowie der städtebaulichen und verkehrlichen Neuordnung soll ein funktionsfähiges und das Stadtbild aufwertendes Quartier mit vier unterschiedlichen Bereichen entstehen. Die Konzepte auf drei Teilflächen des für eine Neubebauung vorgesehenen, mehr als 80.000 qm großen Geländes sind über separate Wettbewerbsverfahren entwickelt worden.

Ein erster Wettbewerb befasste sich mit der Errichtung eines Einzelhandels- und Versorgungszentrums (EVZ) an der Ecke Greifswalder/Leipziger Straße, der zweite Wettbewerb widmete sich dem Wohnungsbau in nördlicher Richtung. Bauherrin bzw. Ausloberin für diese beiden Vorhaben ist die City- und Centermanagement Weimar GmbH, Weimar-Legefeld. Verantwortlich für einen Schulcampus mit Grundschule, Gymnasium und Sporthalle, den dritten und letzten Wettbewerb, ist die Stadt Erfurt. Im nördlichen vierten Teilbereich bleibt Gewerbe erhalten. Für die 'Gewerbeflächen südlich Heckerstieg', dem vierten Vorhaben, befindet sich der zugehörige Bebauungsplan JOV 757 in Vorbereitung.

Entsprechend den neuen Zielstellungen für das Gebiet  soll der seit 08.02.2002 rechtsverbindliche Bebauungsplan JOV416 "Bereich östlich der Greifswalder Straße durch die folgenden Vorhaben überplant werden:

  • JOV752 "Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße"
  • JOV753 "Wohnviertel Greifswalder Straße"
  • JOV754 "Schulcampus Greifswalder Straße"
  • JOV757 "Gewerbefläche südlich Heckerstieg

Der Überplanung des Bebauungsplans JOV416 liegt ein städtebauliches Konzept zugrunde, mit dem auch die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt wurde.

Einkaufs- und Versorgungszentrum (EVZ) Leipziger Straße

Von der Stadt Erfurt wurde 2013 eine "Städtebauliche Verträglichkeitsstudie für den Bereich östlich der Greifswalder Straße in Erfurt/Johannesvorstadt" in Auftrag gegeben und 2015 abgeschlossen. Das Ergebnis sah hier u. a. Potenzial für einen größeren Lebensmittelmarkt vor, der nun realisiert werden soll. 

Grafik: Blick auf das Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße Grafik: © Junk & Reich Architekten, Weimar

Auf einer ca. 1,4 Hektar großen (ersten) Teilfläche des Schlachthofgeländes wird als Abschluss der Leipziger Straße ein Einkaufs- und Versorgungszentrum (EVZ) geplant. Dieser Standort ist im Einzelhandels- und Zentrenkonzept von 2017, das der Stadt als Steuerungsinstrument des Einzelhandels sowie zur Beurteilung von großflächigen Einzelhandelsvorhaben dient, als perspektivischer Nahversorger für die neuen Entwicklungs- wie auch für die Bestandsquartiere vorgesehen. Hierzu wurde 2020 ein Wettbewerb ausgelobt, an dem neun Büros teilgenommen haben. Der Entwurf des Büros Junk und Reich Architekten aus Weimar, das als Preisträger aus dem Wettbewerb hervorging, wird umgesetzt.

Das Einkaufs- und Versorgungszentrum soll künftig den Auftakt in die davon nördlich gelegenen Vorhaben Schule und Wohnen bilden. Die verkehrliche Erschließung wird über eine neu zu errichtende Straße in Verlängerung der Emdener Straße erfolgen. Die Verknüpfung mit dem ÖPNV ist durch bereits vorhandene Haltestellen, insbesondere an der Leipziger Straße, gegeben.

Der Bebauungsplan JOV752 'Einkaufs- und Versorgungszentrum Leipziger Straße' befindet sich in Aufstellung.

Projektdaten
Standort nördlich der Kreuzung Leipziger Straße/Greifswalder Straße
Grundstücksgröße ca. 1,4 Hektar
Wettbewerb 2020 Realisierungswettbewerb (9 Büros)
Bauherrin City- und Centermanagement Weimar GmbH, Weimar-Legefeld
Planung Junk und Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft, Weimar
Aktueller Stand in Vorbereitung

Wohnviertel Greifswalder Straße

Auf dem (zweiten) Teilbereich des ehemaligen Schlachthofgeländes soll ein neues Wohnquartier im Segment des mehrgeschossigen Wohnungsbaus für alle Generationen inklusive einer Kindertagesstätte sowie mit viel Grün und Freiflächen entstehen.

Das Gelände, das sich an einer Haupterschließungsstraße und einer Bahntrasse befindet, wird durch gewerbliche Nutzungen in der Nachbarschaft geprägt. An einem 2020 ausgelobten Wettbewerb beteiligten sich 16 Architekturbüros. Das Konzept soll Ansprüche an modernes Wohnen mit Themen der Nachhaltigkeit verbinden, die eine qualitätsvolle Nutzung des immissionsbelasteten Standorts ermöglichen. Optional war vorgesehen, bei Bedarf auch verschiedene Konzepte zusammenzufügen.

Grafik: Blick in das Wohnviertel Greifswalder Straße Grafik: © Winking.Froh Architekten, Hamburg mit arbos Freiraumplanung, Hamburg

Der Siegerentwurf für die Blockrandbebauung im Außenbereich, die etwa drei Viertel des Gesamtprojekts ausmacht, stammt  vom Hamburger Büro Winking Froh Architekten; die Gestaltung des Innenbereichs von Wiencke Architekten aus Dresden. Beide erhielten den Zuschlag für das künftige Projekt 'Johannas Gärten'. Die alte Schlachthalle als Industriegebäude in der Mitte des Areals bleibt erhalten und wird als Identifikationspunkt in das neue Quartier eingebunden.

Auf den vier Baufeldern (A bis D) sollen ca. 470 bis 480 Wohneinheiten unterschiedlichen Wohnformen und -größen für alle Generationen mit durchgrünten und im Wesentlichen autofreien Innenhöfen von hoher Aufenthaltsqualität sowie eine Kindertagesstätte für ca. 60 bis 90 Plätze entstehen.

Der Bebauungsplan JOV753 "Wohnviertel Greifswalder Straße" befindet sich in Aufstellung.

Projektdaten
Standort nördlich der Kreuzung Leipziger Straße/Greifswalder Straße
Grundstücksgröße ca. 4,0 Hektar
Wettbewerb 2020 Realisierungswettbewerb (16 Büros)
Bauherrin City- und Centermanagement Weimar GmbH, Weimar-Legefeld
Planung Winking Froh Architekten, Hamburg und Wiencke Architekten, Dresden
Aktueller Stand in Vorbereitung

Schulcampus Greifswalder Straße

Ein neuer Schulcampus in der Greifswalder Straße, der aktuellen Bevölkerungsentwicklung Rechnung tragend, ist der dritte und auch letzte Wettbewerb auf dem Gelände des alten Schlachthofs. Der moderne Schulkomplex wird die Mitte der ehemaligen Brachfläche zwischen dem Einkaufs- und Versorgungszentrum und der Wohnbebauung ausfüllen.

Grafik: Blick auf den Schulcampus Greifswalder Straße Grafik: © Pussert Kosch Architekten, Dresden mit RSP Freiraum GmbH, Dresden

Zum Campus zählen eine dreizügige Grundschule, ein zweizügiges Gymnasium sowie eine Zweifelder-Sporthalle für bis zu 1.000 Schülerinnen und Schüler mit den dazugehörigen Freianlagen.

Von den 18 eingereichten Arbeiten erhielt das Büro Pussert Kosch Architekten aus Dresden mit dem Büro RSP Freiraum GmbH auch aus Dresden den ersten Preis und wird mit der Realisierung des Projekts betraut.

Der  Bebauungsplans JOV754 "Schulcampus Greifswalder Straße" befindet sich in Vorbereitung.

Projektdaten
Standort nördlich der Kreuzung Leipziger Straße/Greifswalder Straße
Grundstücksgröße ca. 4,0 Hektar
Wettbewerb 2020 Realisierungswettbewerb (18 Büros)
Bauherrin Landeshauptstadt Erfurt
Planung Pussert Kosch Architekten, Dresden
Aktueller Stand in Vorbereitung

Gewerbeflächen südlich Heckerstieg

Aufgrund der bestehenden gewerblichen Nutzungen südlich des Heckerstiegs und im Bereich Greifswalder Straße 23 soll für dieses Areal der Bebauungsplan JOV575 "Gewerbeflächen südlich Heckerstieg" aufgestellt werden. In Anbetracht der neuen städtebaulichen Entwicklungsziele für das Gesamtgebiet des ehemaligen Schlachthofgeländes mit seinen vier Teilbereichen, insbesondere jedoch der Etablierung eines  Wohnviertels und eines Schulcampus, sind auch die Planungsziele für das Gewerbegebiet neu zu definieren.

Für die bereits genehmigten Gewerbenutzungen auf dem Grundstück Heckerstieg 5 ist Bestandsschutz vorgesehen. Hinsichtlich des Schallschutzes müssen aufgrund der angrenzenden Wohngebäude – im Bestand und in der Planung – zugleich auch besondere Vorkehrungen und Festsetzungen in dem Gewerbegebiet getroffen werden.

Im Hinblick auf das künftige südlich gelegene Wohngebiet sowie der bestehenden Wohngebäude westlich der Greifswalder Straße sollen des Weiteren Festsetzungen von erforderlichen Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen zur Anwendung kommen. Geplant ist eine Aufwertung durch strukturierte Pflanzmaßnahmen mit Großgrün als erkennbare Adressbildung und gleichzeitig optische Abgrenzung der Gewerbefunktionen zum Wohngebiet und zum Heckerstieg.

Eine öffentliche Durchwegung als Teilstrecke vom neuen "Wohnviertel Greifswalder Straße" bis zum Heckerstieg wird die Wegeführung zum Erholungsgebiet Nordstrand ergänzen.

Der Bebauungsplan JOV757 "Gewerbeflächen südlich Heckerstieg" befindet sich in Vorbereitung.

Die ICE-City Ost – Städtebauprojekt von hoher Relevanz

Mit Fertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 (VDE 8) im Jahr 2017 veränderte sich die verkehrsstrategische Lage Erfurts: Das Verkehrsaufkommen hat sich erhöht, die Reisezeiten zu den wichtigen Metropolregionen haben sich verkürzt. Zum Beispiel: Erfurt–München von 4.15 h auf 2.30 h, Erfurt–Berlin von 2.30 h auf 1.45 h, Erfurt–Leipzig von 1.10 h auf 0.39 h und Erfurt–Dresden von 2.30 h auf  01.50 h.

Der letzte Abschnitt, die Aus- und Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt mit Querung durch den Thüringer Wald über 29 Brücken (12 km) und durch 22 Tunnel (41 km) konnte am 8. Dezember 2017 eröffnet werden. Durch diese "schnelle" Erreichbarkeit ist Erfurt noch mehr in die Mitte Deutschlands gerückt.

Im Rahmen eines "Letter of Intent" beschlossen am 5. Juli 2012 der Freistaat Thüringen, die Landeshauptstadt Erfurt und die Deutsche Bahn AG als Grundstückseigentümerin, den Brachflächen östlich des Bahnhofs Priorität für eine städtebauliche Entwicklung einzuräumen. Die künftige "ICE-City" soll als Premiumstandort von überregionaler Ausstrahlung entwickelt werden und die Landeshauptstadt Erfurt um ein attraktives Geschäfts- und Dienstleistungsviertel nahe Bahnhof und Innenstadt erweitern. Die Umsetzung des repräsentativen Projekts erfolgt gemeinsam durch die Landeshauptstadt Erfurt die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) und die Deutsche Bahn AG.

Auf Grundlage eines 2012 durchgeführten Gutachterverfahrens, aus dem als Sieger das Büro Machleidt+Partner und Mola+Winkelmüller sowie sinai – Faust.Schroll.Schwarz. hervorgingen, wurde für diesen Teilbereich der ICE-City  im April 2013 der städtebauliche Rahmenplan "ICE-City. Teilbereich Ost/ Neues Schmidtstedter Tor" erarbeitet, 2015 fortgeschrieben und vom Stadtrat am 03.03.2016 beschlossen. Gleichzeitig mit der erneut überarbeiteten und aktuellen Fassung beschloss der Stadtrat die Aufstellung und den Vorentwurf des Bebauungsplans KRV706 "ICE-City Ost/Teil A", mit welchem eine Umnutzung nicht mehr für Bahnzwecke benötigter Flächen zugunsten neuer Büro- und Gewerbeeinheiten erfolgen soll.

Die künftige ICE-City besteht aus mehreren Bausteinen, die aufgrund ihrer Größe und der jeweiligen Bauherrn bzw. Investoren einem unterschiedlichen Zeitplan unterliegen. Hierzu gehören das Prizeotel und das Promenadendeck, der Bürokomplex der Deutschen Bahn AG, die beiden Hochhäuser "Tower Ost" und "Tower West" sowie ein Parkhaus und der Kulturbahnhof 'Zughafen'.

Tower Ost und Tower West – Entree in die ICE-City

Grafik: Blick auf den Tower Ost und West Grafik: © Delugan Meissl Associated Architects, Wien

Zwei neue Hochhäuser werden in einigen Jahren die Stadtsilhouette Erfurts verändern: Der Tower West – das Atlantic Hotel mit 50 Meter Höhe und der Tower Ost – ein Bürogebäude mit einer Höhe von 60 Meter. Damit entstehen zwei Landmarken, die als (Eingangs-)Tor den Auftakt in die geplante ICE-City bilden werden.

Ziel ist, dem neuen, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof vorgesehenen Stadtquartier durch ein prägnantes, städtebaulich wie architektonisch hochwertiges und gut sichtbares Entree mit zwei Hochhäusern den ihm angemessenen Raum im Stadtgefüge zu geben. Ein hierzu 2019 ausgelobter Wettbewerb favorisiert den Entwurf des Preisträgerbüros Delugan Meissl Associated Architects aus Wien. Für die Realisierung des Hotels mit Konferenzbereich ist das Wiener Büro mit der Planung beauftragt.

Für das Bürogebäude liegt bereits eine konkrete Bewerbung eines renommierten Investors vor und weist Erfurt einmal mehr als nachgefragte Adresse für einen Büro- und Arbeitsstandort aus.

Als planungsrechtliche Voraussetzung wird derzeit ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erarbeitet.

Neues Arbeiten in der ICE-City – Bürokomplex der Deutschen Bahn

Grafik: Innenansicht des Bürokomplexes der Deutschen Bahn Grafik: © HDR GmbH, München

In der Planungsphase befindet sich aktuell als ein weiterer Baustein des Städtebauprojekts der Büroneubau der Deutschen Bahn AG. Der Konzern möchte in unmittelbarer Nähe zum ICE-Bahnhof – zwischen Raiffeisenstraße und Weimarische Straße – als repräsentative Adresse einen innovativen Bürokomplex für bis zu 1.200 Mitarbeiter/Innen errichten, der zu einer Konzentration der verschiedenen Geschäftseinheiten in der Landeshauptstadt führen soll.

Der Standort am Bahnhof spielt für die strategische Büroflächenermittlung im DB-Konzern eine große Rolle, da das künftige Haus aufgrund der Lage mit dem Unternehmen gut vernetzbar sein wird.

Im April 2020 startete – initiiert von der Deutschen Bahn – der europaweit ausgeschriebene Planungswettbewerb "Neues Arbeiten ICE-City". Das Büro HDR aus München, das den 1. Preis im Wettbewerb erhielt, wurde mit der Bearbeitung des Projekts beauftragt. In diesem Zusammenhang soll ein erster Bauabschnitt des Plangebiets KRV706 "ICE-City Ost, Teil A" erschlossen werden.

Das Promenadendeck – verbindendes Brückenbauwerk zwischen City und Oststadt

Grafik: Promenadendeck bei Nacht Grafik: © Schlaich Bergermann Partner sbp GmbH/ DKFS Architects Ltd./ SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten

Den "Sprung" über den Flutgraben als Brückenschlag von der Erfurter Innenstadt in die Oststadt wird das sogenannte "Promenadendeck" spannen und die ICE-City strukturell an das Bahnhofsquartier anschließen.

Anstelle des 1977 fertiggestellten, den heute technischen Anforderungen jedoch nicht mehr entsprechenden Fußgängerstegs, wird – als zweiter Baustein im Städtebauprojekt 'ICE-City' – eine attraktive, leicht begehbare sowie gut im Stadtraum sichtbare neue Fußgänger- und Radwegebrücke als barrierefreie Querung zwischen Flutgraben und Stauffenbergallee entstehen.

Realisiert wird der 1. Preis eines 2017 ausgelobten Wettbewerbs des Büros Schlaich Bergermann Partner sbp GmbH/DKFS Architects Ltd./ SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten.

Die Fertigstellung des Brückenbauwerks ist für 2022 geplant.

Das "prizeotel"

Als erster Baustein in der ICE-City wurde das "prizeotel" in der Kurt-Schumacher-Straße in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof gesetzt. Auf einem ca. 4.000 qm großen Grundstück entstand ein Hotel nach Entwürfen  der Lorenzen Architekten GmbH, Berlin. Als fünfter Standort der May Gruppe aus Itzehoe und Partner von prizeotel in Deutschland eröffnete das Haus Dezember 2019. Das "prizeotel" bietet neben einem Gastronomie- und Konferenzbereich im Erdgeschoss 208 Zimmer im 2-Sterne-Plus-Segment in extravagantem, farbenfrohem Design.

Der Kulturbahnhof "Zughafen" –  Bestandteil der ICE-City Ost mit Zukunftspotenzial

Foto: ICE-City Ost – Kulturbahnhof "Zughafen" Foto: © Zughafen GmbH

Als Vision eines Künstlernetzwerks – einem Ort für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft – wurde der "Zughafen" 2002  vom Musiker Clueso und dem heutigen Manager Andreas Welskop gegründet. Das Erfurter Unternehmen hat von der Deutschen Bahn AG ein leerstehendes Verwaltungsgebäude mit dem Charme der Industriearchitektur auf dem ehemaligen Güterbahnhof gemietet. Seitdem ist der "Zughafen" zu einer lebendigen kulturellen Institution geworden, die die Attraktivität des Standorts durch junge Kreative stärkt.

Unter dem Stichwort "Kulturbahnhof" soll der Zughafen für junge Leute mit Ideen eine neue und auch dauerhafte Perspektive bieten – als kreatives Netzwerk, als Kultur-, und Veranstaltungsort sowie als Akteur einer aktiven, kreativen und vernetzenden Integrationsarbeit.

Zur Sicherung des urbanen Charakters der ICE-City und um dem "Zughafen" eine dauerhafte Perspektive zu geben, hat die Landeshauptstadt Erfurt das Gelände von der Deutschen Bahn gekauft und ist somit Pate eines gewachsenen Orts in der "ICE-City Ost".

Damit bot die Stadt erstmals seit 2002 Planungssicherheit für die vielen Unternehmen, Kunstschaffenden und Startups. Gemeinsam mit der Zughafen Kulturbahnhof GmbH soll ein langfristiges Konzept entwickelt werden, das eine dauerhafte Übernahme der Flächen durch den Zughafen bzw. deren Mieterschaft zum Ziel hat.